Verbot einerlei

Handy-Verbot am Steuer

Vielen Autofahrern ist das Handy-Verbot am Steuer schlichtweg egal. Trotz erhöhter Reaktionszeiten kalkulieren viele damit, dass sie nicht kontrolliert werden.

Das Handy-Verbot am Steuer wird von vielen Autofahrern missachtet. Das zeigt nun eine von der Experten-Organisation Dekra durchgeführte Umfrage, an der 1800 Personen teilnahmen. So gaben 58 Prozent der Befragten als einen der Gründe für den Verzicht auf eine Freisprechanlage an, dass ihnen das Verbot schlicht egal sei.

40 Euro und ein Punkt

Die Freisprecheinrichtung für zu teuer hielten 31 Prozent und die bereits vorhandene Anlage ist nicht mit dem neuen Telefon kompatibel behaupteten 24 Prozent der Teilnehmer. Es werde ohnehin nur selten kontrolliert meinten 20 Prozent. Auf das Telefon im Auto nicht mehr verzichten wollen 26 Prozent: Von den Männern müssen 29 Prozent im Auto unbedingt telefonisch erreichbar sein, bei den Frauen sind es 19 Prozent. Die Männer liegen auch in puncto Fahrzeugausstattung vorn: Ihre Fahrzeuge haben zu 40 Prozent eine Freisprecheinrichtung an Bord, bei den Frauen sind es nur 24 Prozent.

Das Telefonieren am Steuer, auch mit einem Freisprechgerät, lenkt stark vom Autofahren ab und geht mit einem steigenden Unfallrisiko einher. "Besonders riskant ist es, während der Fahrt auf das Telefon zu schauen, zum Beispiel, um eine Nummer aufzurufen", warnt Jörg Ahlgrimm, Unfallanalytiker bei Dekra. Auch mit Freisprechanlage ist es wichtig, längere Reaktionszeiten beim Autofahren einzukalkulieren. Daher sollte man im fließenden Verkehr vorsichtig mitschwimmen und einen größeren Abstand zum Vordermann einhalten. Das unerlaubte Benutzen von Mobil- oder Autotelefon ist ein teurer Spaß: Es drohen ein Bußgeld von 40 Euro und ein Punkt auf dem Flensburger Konto. (mid)

Vorheriger ArtikelNur Toyota Verso bekommt fünf Sterne
Nächster ArtikelKooperation ausgeweitet
Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

Keine Beiträge vorhanden