Der Stickoxid-Belastung ist im zurückliegenden Jahr deutlich gesunken. So wurde der EU-Grenzwert im Jahresmittel in nur noch 25 Städten überschritten.
Das teilten Umweltbundesamt (UBA) und Umweltministerium am Dienstag mit. Mit 25 Städten haben sich die Zahl mehr als halbiert, 2018 waren es noch 57 Städte. Der Trend war schon klar, nun liegt die endgültige Auswertung der Daten aus den Ländern vor.
Stickstoffdioxid (NO2) ist der Grund für Diesel-Fahrverbote in mehreren Städten. Zuerst hatte die Funke-Mediengruppe darüber berichtet.
Schulze: Umweltpolitik wirkt
Im Jahresmittel darf die Belastung mit NO2, das laut Umweltbundesamt in verkehrsreichen Städten hauptsächlich aus Diesel-Abgasen stammt, den Wert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft nicht überschreiten. Er gilt schon seit 2010. Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) begrüßte die Daten: «Das zeigt: Umweltpolitik wirkt», sagte sie. Dennoch reichten die bisherigen Maßnahmen nicht aus, um den Grenzwert wirklich überall einzuhalten. «Die Lösung liegt in saubereren Fahrzeugen und einer grundlegenden Mobilitätswende.»
Überschritten wurde der Grenzwert demnach nur in Straßen mit viel Verkehr in Ballungsräumen und Städten. Spitzenreiten waren – Stand Ende Mai – München, Darmstadt, Stuttgart, Limburg an der Lahn und Frankfurt am Main. Aber auch dort sanken die Werte. Als Grund für die Verbesserung gibt das Umweltbundesamt Tempolimits, Fahrverbote oder der Einsatz saubererer Busse an, aber auch Softwareupdates für Dieselautos und die Erneuerung der Fahrzeugflotte. Auch das Wetter beeinflusse die Ausbreitung von Luftschadstoffen.
Auch Werte 2020 gehen zurück
„Wenn die zuvor genannten Maßnahmen weiterhin Bestand haben, ist auch für das Jahr 2020 ein weiterer Rückgang der NO2-Belastung zu erwarten und abzusehen, dass die Anzahl der von Grenzwertüberschreitungen betroffenen Städte weiter abnehmen wird“, sagte UBA-Präsident Dirk Messner.
Die Corona-Krise wirkt sich dem Umweltbundesamt zufolge bereits jetzt auf die Werte für 2020 aus. An manchen Orten sei die NO2-Belastung um bis zu 40 Prozent weiter zurückgegangen. (AG/dpa)