SUV 2016: Immer weiter Richtung Luxus

Von Bentley bis Tesla

SUV 2016: Immer weiter Richtung Luxus
Bentley steigt mit dem Bentayga ins SUV-Segment ein © AG/Busse

Im kommenden Jahr fahren bereits etablierte SUV in eine neue Generation. Luxusmarken wie Bentley oder Tesla haben nun auch das trendige Segment für sich entdeckt.

Fast jeder fünfte Neuwagen in Deutschland ist derzeit ein SUV. Und ein Ende des Booms ist nicht abzusehen. Kein Wunder also, dass nahezu jeder Automobilhersteller ein oder gleich mehrere solcher Modelle anbietet. Und während etablierte Fahrzeuge wie der VW Tiguan oder der Kia Sportage im kommenden Jahr bereits in neuen Generationen kommen, haben nun auch exklusivere und kleinere Marken erstmals Hochbeiner im Programm.

Bentley-Premiere mit Bentayga

Ohne direkten Vorläufer schickt etwa die britische Nobelmarke Bentley ihren Bentayga auf den Markt. Die Traditionsmarke unter VW-Regie kommt im Januar laut eigenen Aussagen mit dem größten, stärksten und schnellsten SUV der Welt. Die Jahresproduktion des 447 kW/608 PS starken und über 300 km/h schnellen Briten ist für 2016 bereits ausverkauft. Für das Luxus-SUV wird Bentley vermutlich über 200.000 Euro aufrufen.

Ebenfalls in der kostspieligen Liga spielt ab 2016 auch das Elektro-SUV von Tesla. Das Model X soll mit bis zu sieben Sitzen eine ähnliche Performance bieten wie schon die Oberklasse-Limousine Model S. Ein besonderes Merkmal sind die Flügeltüren, sogenannte „Falcon Wings“, über die man die zweite und dritte Sitzreihe leichter erreicht. Nur 30 Zentimeter Platz werden auf der Fahrzeugseite zum Öffnen benötigt. Die Preise werden sich auf jeden Fall im sechsstelligen Bereich bewegen. Macht wohl nichts: Das Model S ist hierzulande trotz seines relativ hohen Preises von mindestens 76.500 Euro recht erfolgreich.

Alfa Romeo startet in der Mittelklasse

Jaguar F-Pace
Der Jaguar F-Pace war schon bei der Tour de France im Einsatz Jaguar

In der Mittelklasse schickt Jaguar mit dem F-Pace erstmals in der Firmengeschichte einen Crossover ins Rennen. Die Markteinführung des 4,73 Meter langen Fünfsitzers ist am 16. April. Optisch fügt sich der mindestens 42.400 Euro teure F-Pace fugenlos in die Markenfamilie ein: Die Front wird vom gleichen großen Kühlergrill geprägt, der von den typisch-scharf geschnittenen Scheinwerfern flankiert wird. Das Basismodell mit dem 132 kW/180 PS starken 2,0-Liter-Vierzylinderdiesel und Hinterradantrieb soll sich laut Hersteller mit 4,9 Liter Kraftstoff auf 100 Kilometern begnügen.

Ebenfalls in der Mittelklasse bietet auch Alfa Romeo ab Spätsommer erstmals ein SUV an. Mit Spannung wird der hochgebockte Italiener erwartet, der auf der gleichen technischen Plattform wie die Giulia steht. Schon etwas früher zeigt sich Maseratis SUV Levante der Öffentlichkeit. Dieser nutzt die technische Basis des Jeep Grand Cherokee und konzentriert sich bei den Motoren auf starke Benziner.

Range Rover mit offenem SUV

Das Range Rover Evoque Cabrio feiert seine Premiere in Los Angeles.
Range Rover öffnet den Evoque Land Rover

Die Kompaktklasse wird im nächsten Jahr gleich durch vier vollkommen neue SUV gestärkt. Einen bekannten aber dennoch ungewohnten Anblick bietet Range Rover mit der Cabrio-Version des Evoque. Der offene Crossover kommt im März in den Handel und ist dann der einzige seiner Art. Starke Motoren mit bis zu 240 PS, Vollausstattung und exklusive Preise jenseits der 50.000 Euro dürften den Oben-ohne-Evoque zur originellen Alternative für sonnensüchtige SUV-Fahrer machen.

Nissans Premium-Tochter Infiniti schickt mit dem Q30 im kommenden Jahr ein Kompaktmodell basierend auf der Technik der Mercedes A-Klasse auf den Markt. Als Pendant zum GLA folgt dann der QX30 im Juni, der jedoch bei Fahrwerksabstimmung und Design eigene Akzente setzt. Der QX30 trägt die typisch schwungvollen Karosserielinien der Marke und eine eigenständige Front. Auch von hinten ist der Stuttgarter Teilespender trotz sehr ähnlicher Proportionen kaum mehr zu erkennen.

Skoda und Seat auf Tiguan-Plattform

Während der bullige Japaner eher in kleineren Stückzahlen verkauft wird, wollen Skoda und Seat mit ihren kompakten SUV ein größeres Publikum ansprechen. Das erste SUV der spanischen Volkswagen-Tochter feiert im März auf dem Genfer Autosalon Premiere und soll einige Monate später beim Händler stehen. Das Modell teilt sich Plattform und Antriebe mit dem neuen VW Tiguan. So wie das SUV der tschechischen Volkswagen-Tochter Skoda, das ab September erhältlich sein soll.

Kleinstes neues SUV im Bunde ist der Audi Q2, der als Gegner des Mini Countryman reüssieren soll. Weltpremiere feiert der Ingolstädter ebenfalls auf dem Genfer Autosalon. Ursprünglich sollte das City-SUV Q1 heißen. Mittlerweile aber hat Audi sich mit Alfa Romeo, bei denen die Namensrechte für die Bezeichnung Q2 liegen, auf eine Nutzung geeinigt. (SP-X)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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