Fahrbericht: Honda CR-V folgt dem Trend

Nun auch ohne Allrad

Fahrbericht: Honda CR-V folgt dem Trend
Der Honda CR-V ist nun auch ohne Allrad zu haben. © Honda

Geländewagen sind mittlerweile mehr ein Lifestyle-Vehikel als ein Auto für den Einsatz abseits der Straße. Diesem Trend folgt nun auch der Honda CR-V, der jetzt auch ohne Allradantrieb erhältlich ist.

Weg mit den überflüssigen Pfunden und unnötigem Ballast: So denken viele Käufer eines Kompakt-SUV. Zwar werden die hohe Sitzposition sowie das gute Raumangebot dieser Fahrzeuge geschätzt, doch für immer mehr Käufer ist der Allradantrieb obsolet. Der Marktanteil nur einachsig getriebener SUV nimmt daher stetig zu. Diesen Trend bedient auch Honda mit seinem im vergangenen Herbst in der vierten Generation vorgestellten CR-V.

Erstmals offerieren die Japaner für ihr Kompakt-SUV die Option, ohne Allrad unterwegs zu sein. Allerdings war diese bislang auf den 114 kW/155 PS starken 2,0-Liter-Benziner beschränkt. Der 2,2-Liter-Selbstzünder mit 110 kW/150 PS ist dagegen immer an 4x4-Technik gekoppelt. Ab Mitte Oktober erweitert Honda das Frontantriebsangebot um den bereits aus dem Civic bekannten, 1,6-Liter-Diesel mit 88 kW/120 PS. Dieser steht ab rund 26.000 Euro in der Preisliste, ist also ca. 3.000 Euro günstiger als der große Diesel.

Honda CR-V wiegt 1,6 Tonnen

120 PS für ein rund 1,6-Tonnen schweres Fahrzeug? Das klingt nicht gerade überzeugend. Ob das gut geht? Um es gleich vorweg zu nehmen: Ja, es geht gut. Ein Blick in die technischen Daten offenbart auch warum. Der 1.6 i-DTEC mobilisiert 300 Nm, die bei 2.000 Umdrehungen ihre volle Durchzugskraft entfalten. Das ist für einen Motor dieses Hubraums ein beachtlicher Wert. Der Standardspurt gelingt in 11,2 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit ist bei Tempo 182 erreicht. Die Kraftübertragung an die Vorderräder erfolgt über ein Sechsgang-Getriebe.

Unterhalb von 1.500 Umdrehungen tut sich das kleine Wuchtbrummerl noch ein wenig schwer und agiert etwas zäh, das lässt sich aber durch Schalten beheben. Einmal in Drehmomentlaune versetzt, zeigt sich das Triebwerk von seiner besten Seite. Tatsächlich wirkt der 2,2-Liter-Selbstzünder mit 110 kW/150 PS zwar souveräner und laufruhiger, doch das neue Aggregat macht seine Sache gut. Zumal es im Vergleich zum großen Bruder eine rund 146 Kilogramm weniger schwere Karosse bewegen muss.

Leichtfüßig durch die Kurven

Der Honda CR-V
Das Cockpit des Honda CR-V Honda

Der 1,6-Liter ist knapp 50 Kilogramm leichter als der 2,2-Liter im Honda CR-V. Dazu kommen die eingesparten Kilos durch den Verzicht auf Allradtechnik, die leichtere neue Sechsgang-Schaltung sowie die modifizierte Hinterachse tragen ebenfalls zur Gewichtsreduzierung bei. Fahrwerks- und Dämpferabstimmung konnten so dem geringeren Gewicht angepasst werden, so dass der CR-V recht leichtfüßig durch Kurven tanzen kann. Trotz aller Maßnahmen: Das Kompakt-SUV ist kein Sportler. Am wohlsten fühlt er sich bei Einhaltung der Richtgeschwindigkeiten auf Landstraßen und Autobahnen. Eine entspannte Fahrweise dürften nicht nur die Insassen goutieren, sondern sie kommt natürlich auch dem Verbrauch zugute.

Das speziell für den europäischen Markt entwickelte Aggregat genehmigt sich durchschnittlich 4,5 Liter, emittiert 119 Gramm pro Kilometer. Wie bei den anderen Motorisierungen mit Schaltgetrieben des CR-V gehört eine Start-Stopp-Automatik zum Serienumfang. Für weiteres Sparpotential sorgt die Econ-Taste. Dieser grüne Schalter ist gut sichtbar an der Armaturentafel platziert. Sobald er gedrückt ist, leuchtet im Instrumentendisplay ein grünes Blümchen auf. Das Motormanagement variiert den Drehmomentverlauf und drosselt die Leistung der Nebenaggregate wie beispielsweise der Klimaanlage.

Frisches Design

Das Heck des Honda CR-V
Das Heck des CR-V von Honda Honda

Wenn der Fahrer verbrauchsmindernd unterwegs ist, zeigt das Display ein grünes Leuchtband. Verlässt er die ökologisch korrekte Zone, wechselt die Farbe nach weiß. Hat man genug von Grün oder setzt zum Überholen an, deaktiviert man das System und freut sich wieder an dem guten Ansprechverhalten des Motors.

Der 4,57 Meter lange CR-V bietet die typischen SUV-Vorteile: viel Platz und eine erhöhte Sitzposition. Viele Ablagen wie das Staufach in der verschiebbaren Mittelarmlehne helfen Ordnung zu halten und sind zudem noch griffgünstig positioniert. Das Interieur wirkt aufgeräumt, der Charme des altbackenen Designs wurde mit der dritten Generation in Rente geschickt. Punkten kann der Japaner auch mit einem großzügigen Kofferraum. In der Grundstellung fasst das Gepäckteil 589 Liter. Klappt man die 60:40 geteilten Rücksitzlehnen um, erweitert sich das Volumen auf 1.669 Liter. Das Umlegen gelingt übrigens ganz einfach: Man muss nur einfach an einen Hebel ziehen, schon faltet sich die Lehneneinheit jeweils flach zusammen. (SP-X)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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