Die Elektromotorenbranche wird 2011 eine hohe Absatzsteigerung verbuchen können. Auch für 2012 rechnet der Zentralverband mit einem positiven Trend.
Die deutschen Hersteller von Elektromotoren profitieren von einem Nachfrage-Boom. In diesem Jahr werde der Umsatz der Branche voraussichtlich erneut um starke 17 Prozent auf 10,4 Milliarden Euro steigen, berichteten Branchenvertreter am Dienstag zum Auftakt der Antriebs- und Automatisierungsmesse SPS/IPC/Drives in Nürnberg. «Damit wird das Niveau des Spitzenjahres 2008 voraussichtlich nur um knapp zwei Prozent verfehlt», unterstrich der stellvertretende Vorsitzende des entsprechenden Fachbereichs im Zentralverband Elektrotechnik und Elektronikindustrie (ZVEI), Günter Baumüller.
Fünf Prozent Wachstum in 2012
Auch mittelfristig rechnet Baumüller mit einem anhaltenden Aufschwung. «Die Indikatoren zeigen, dass wir auf Sicht von sechs Monaten mit einem weiteren leichten Aufwärtstrend für die Antriebstechnik rechnen können. Wir sind nicht mehr euphorisch, aber die Tendenz ist weiterhin positiv».
Für das Jahr 2012 rechnet er mit einem Wachstum von mindestens fünf Prozent. Auf der Messe präsentieren noch bis zum Donnerstag 1429 Hersteller aus 39 Ländern Antriebs- und Steuerungstechnik für die Chemie-, die Auto- und die Maschinenbauindustrie.
Branchen hoffen auf deutliche Umsatzimpulse
Ähnlich rund läuft es bei Herstellern von Automatisierungstechnik. Der entsprechende Branchenumsatz sei in den ersten acht Monaten sogar um fast 19 Prozent auf 31 Milliarden Euro gestiegen, berichtete das Vorstandsmitglied des ZVEI-Fachverbandes Automation, Roland Bent, auf der Nürnberger Messe. Knapp zwei Drittel davon entfällt auf den Export. Der Auftragseingang habe in diesem Zeitraum um 18 Prozent über dem Vorjahresniveau gelegen. «Die Tendenz ist gleichbleibend bis leicht ruhiger», prognostizierte Bent. So sei in diesem Jahr anders als noch 2010 wieder ein Sommerloch bei den Auftragseingängen spürbar gewesen.
Beide Branchen erhoffen sich vor allem vom Trend zu größerer Energieeffizienz in den kommenden Jahren deutliche Umsatzimpulse. Nach neuen gesetzlichen Vorschriften dürfen bereits seit Mitte Juni nur noch besonders energiesparende Motoren in Kompressoren, Pumpen, Ventilatoren oder Transportbändern eingesetzt werden. Weiter verschärft würden die Anforderungen vom Jahr 2015 an. Nach ZVEI-Schätzung könnten mit energieeffizienten Motoren und elektronischen Drehzahlregelungen pro Jahr 38 Milliarden Kilowattstunden Strom eingespart werden. Bei der üblichen Austauschrate älterer Motoren würde es nach Einschätzung von ZVEI-Vertreter Brent aber rund 25 bis 30 Jahre dauern, bis dieses Ziel erreicht wäre. (dpa)