Alfa 147: Das Design macht den Unterschied

Bei der zweiten Auflage des 147 hat sich Alfa Romeo viel Mühe gegeben, das Design des Kompaktmodells noch prägnanter zu gestalten. Andere Punkte wurden hingegen mit italienischer Lässigkeit behandelt.

Stefan Grundhoff

Alfa Romeo hat dem 147 im Zuge einer leichten Überarbeitung schärfere Konturen verliehen. Nach vier Jahren haben die italienischen Designer ihr Einstiegsmodell zumindest an Front und Heck eine merklich veränderte Optik spendiert, die das Modell in der hart umkämpften Kompaktklasse von der Konkurrenz abgrenzen soll. Denn vor allem über das Aussehen versucht der Hersteller zu punkten. Über den «emotionalen Faktor» wollen die Italiener in Zukunft vor allem Frauen als neue Kunden gewinnen.

Das wird in diesem Jahr um so wichtiger, da der 147 bei Alfa die Rolle des Massenmodells einnimmt. Der 156 läuft aus, sein Nachfolger kommt erst Ende des Jahres. Damit, so rechnen die Italiener, wird der 147 heuer fast die Hälfte der Verkäufe ausmachen. Im vergangenen Jahr lag der Anteil noch bei 38,1 Prozent.

Vorgestellt wurde der neue 147 auf dem Pariser Autosalon im vergangenen Jahr. Ab sofort steht die zweite Auflage auch in Deutschland bei den Händlern.

Armaturen besser lesbar

Das Instrumentenbrett wurde neu konzipiert. Foto: Werk

Auffällig ist beim überarbeiteten 147 der vergrößerte Kühlergrill und die nach innen spitz zulaufenden Scheinwerfer vorne. Auch am gelungenen Heck des nunmehr 4,22 Meter langen Kompaktwagens reichen die Leuchten weiter in die neu gestaltete Klappe hinein, an deren Kante eine Chromblende aufblitzt. Jene 5,3 Zentimeter, um die die zweite Auflage länger geworden ist, wurden hier herausgeholt. Die Passagiere auf den engen Rücksitzen haben davon allerdings nichts. Der Platz wurde ganz dem mit 292 Litern immer noch verhältnismäßig kleinen Kofferraum zugeschlagen, der nun zwölf Liter mehr fasst.

Im Innenraum haben sich die Mailänder auf die Feinarbeit konzentriert und locken mit neuen Bezügen in neuen Farben. Deutlich besser zu sehen sind jetzt die Instrumente am Armaturenbrett durch den neuen Hintergrund. Ansonsten haben sich die Italiener beim 147, von dem in Deutschland bislang 32.300 Exemplare verkauft worden sind, zurückgehalten. Bei der Ausstattung bietet die Basisvariante Impression nur das Nötigste. Komfort bietet hier die Topversion Distinctiv, in der eine Klimaautomatik, ein CD-Soundsystem oder Nebelscheinwerfer Standard sind. Auch für ESP muss in den Basisvarianten zugezahlt werden (300 Euro). Bei den beiden Topversionen ist zudem das Vehicle Dynamic Control (VDC, elektronisches Stabilitätsprogramm plus ABS, ASR und MSR) Standard.

Top-Diesel mit mehr Leistung

Bei der Technik gab es kaum Veränderungen. Sechs Motoren stehen zur Wahl. Die drei Benziner leisten von 77 kW/105 PS bis 110 kW/150 PS. Letzteres bringt nun auch das Top-Dieselaggregat auf die Straße. Die Leistung des 1.9 Liter JTD Multijet wurde um zehn PS erhöht. Das Diesel-Angebot komplettieren zwei weitere Common-Rail-Direkteinspritzer mit 1.9 Litern Hubraum. Übrigens hat jeder dritte verkaufte 147 einen Selbstzünder unter der Haube. Der kleine Selbstzünder mit 74 kW/100 PS wird allerdings nur in der Grundausstattung Impression angeboten.

Der stärkste Diesel ragt da angesichts seiner Fahrleistungen deutlich heraus. Wie schon im 156 liegt das maximale Drehmoment von 305 Nm bei 2000 Umdrehungen an, was sich beim Tritt auf das Gaspedal positiv bemerkbar macht. Der 147 zieht behende auf und davon. Für die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h benötigt der Fronttriebler 8,8 Sekunden. Das serienmäßige Sechsgang-Getriebe harmoniert gut, wenn auch die Schaltwege für den sportlich ambitionierten Fahrer einen Tick zu lang sind. Schade, denn der Wagen liegt gerade auch in engen Kurven satt auf der Straße. Als Spitzengeschwindigkeit gibt der Hersteller 208 Kilometer an. Allerdings muss der Fahrer bei schnellen Autobahnfahrten das Lenkrad gut festhalten. Der Verbrauch von 5,9 Liter auf 100 Kilometer hält sich angenehm zurück.

Partikelfilter wird nachgereicht

Euro-3 ist einfach nicht mehr zeitgemäß. Foto: Werk

Das tun die Italiener allerdings auch in anderer Hinsicht. Ein Kopfschütteln löst hingegen die Tatsache aus, dass der 147 nur die Euro 3-Norm erfüllt. Ein Partikelfilter wird im Herbst auf Wunsch nachgereicht. Dann folgt auch die Allradversion. Dafür ist das neu entwickelte Komfortfahrwerk eine feine Sache. Dieses wird generell für die stärkste Turbodiesel- und Benziner-Version eingesetzt, ist aber wahlweise und ohne Aufpreis auch bei allen anderen Varianten verfügbar. Der neue Alfa fährt sich agil, ohne aber die Unebenheiten an die Insassen weiterzugeben.

Einstiegspreis reduziert

Das Basismodell 147 1.6 TS mit allerdings schlappen 77 kW/105 PS ist als Dreitürer ab 15.950 Euro erhältlich - das entspricht dem Niveau der Konkurrenz. Als günstigster Diesel steht der 1.9 JTD mit 17.850 Euro in der Preisliste. Die fünftürigen Versionen kosten in der Grundausstattung generell 800 Euro mehr. Das ist den Alfa-Fans jedoch in der Regel viel zu wenig. Sie halten es eher mit den hochwertigeren Modellen: Als Topversion offerieren die Italiener den überarbeiteten Multijet-Selbstzünder in der Distinctive-Ausstattung für 23.750 Euro als Dreitürer. Der Fünftürer ist 950 Euro teurer.

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