Airbag-Debakel belastet VW-Tochter Audi

100 Millionen Euro Rückstellungen

Airbag-Debakel belastet VW-Tochter Audi
Auch Audi nimmt beim Abgas-Skandal eine weitere Hürde © Audi

Die Rückstellungen im Zusammenhang mit den Airbag-Problemen beim Hersteller Takata haben bei Audi die Rendite negativ beeinflusst. So musste die VW-Tochter 100 Millionen Euro zurücklegen.

Das Airbag-Debakel des japanischen Autozulieferers Takata hat bei der Volkswagen-Tochter Audi zum Start ins Jahr erneut auf die Rendite gedrückt. Wegen der Probleme musste der Oberklasse-Hersteller zwischen Januar und März rund 100 Millionen Euro zurücklegen, wie Audi am Mittwoch in Ingolstadt mitteilte. Die größte Auto-Rückrufaktion der US-Unternehmensgeschichte hat auch andere deutsche Hersteller getroffen.

Wie Audi mitteilte kläre man derzeit mit der US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA, ob wegen möglicher Airbagprobleme weitere Modelle der Marke zurückgerufen werden müssen.

Audi bekräftigt Ausblick

Im Gesamtjahr bleibe das Umfeld angesichts des harten Branchen-Wettbewerbs und des technologische Wandels hin zu alternativen Antrieben und der Digitalisierung herausfordernd. „Dennoch liegen wir bei der Operativen Umsatzrendite in unserem strategischen Zielkorridor von acht bis zehn Prozent“, sagte Finanzvorstand Axel Strotbek. Der Absatz von zuletzt mehr als 1,8 Millionen Autos und der Umsatz von 58,4 Milliarden Euro sollen jeweils moderat zulegen. Dazu beitragen soll auch der neue Audi Q2.

Im ersten Quartal blieben die Erlöse allerdings mit 14,5 Milliarden Euro um ein Prozent hinter dem Vorjahreswert zurück. Hier machten sich auch Wechselkurseffekte bemerkbar. Das operative Ergebnis schrumpfte von 1,4 auf 1,2 Milliarden Euro. Vor Steuern blieb ein Ergebnis von 959 Millionen (Vorjahr 1,5 Mrd) Euro. Audi ist der mit Abstand größte Gewinnbringer des VW-Konzerns. Bereits im vergangenen Jahr hatte der Rückruf von Autos mit defekten Takata-Airbags in den USA Audi rund 70 Millionen Euro gekostet. Hinzu kamen im vierten Quartal 228 Millionen Euro an Rückstellungen für die Kosten des Diesel-Skandals um manipulierte Abgaswerte sowie für entsprechende juristische Risiken. (AG/dpa)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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