ACE befürchtet Verkehrschaos zur WM

Die Fußball-WM in Deutschland könnte zu einem Verkehrschaos führen. Das befürchtet zumindest der Auto Club Europa. Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee ist weniger pessimistisch.

Drei Wochen vor Beginn der Fußball- Weltmeisterschaft in Deutschland hat der Auto Club Europa (ACE) ein Verkehrschaos während der Titelkämpfe prophezeit. Falls die mehr als drei Millionen erwarteten Stadionbesucher alle mit Autos anreisen würden, käme es an den 25 Spieltagen rund um die Austragungsstätten zum Verkehrs-Stillstand, teilte der Club am Montag in Stuttgart mit. «Die Blockade wäre total: volle Straßen, leere Ränge, lange Schlangen, verspäteter Anpfiff.»

Tiefensee gelassen

Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) fürchtet die Verkehrslawine weniger. «Ich hoffe, dass es deutlich mehr als 50 Prozent der Besucher sind, die öffentliche Verkehrsmittel benutzen», sagte der Minister in einem Interview mit der Clubzeitschrift «ACE Lenkrad».

Tiefensee erinnerte daran, dass das Stadionticket auch als Fahrkarte in Bussen und Bahnen gilt. Der ACE unterstützte Tiefensees Appell und empfahl, zur Anreise in die Fußballmetropolen verstärkt öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen.

Schwer verkraftbar

Selbst wenn in jedem Auto mindestens drei Passagiere befördert werden, rollen nach ACE-Berechnungen zusätzlich mehr als eine Million Autos auf die Parkhäuser und Abstellplätze rund um die Stadien zu. «Das ist auch bei einer optimierten Verkehrsinfrastruktur nur schwer verkraftbar», sagten ACE-Experten. Auch positive Effekte, die man sich von dem zur WM eingeführten Verkehrssteuerungssystem «Soccer» erhoffe, würden wahrscheinlich verdampfen wie der Tropfen auf dem heißen Stein. Wenigstens 35 000 zusätzliche Autos könnten sich schließlich nicht in Luft auflösen.

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