Suche nach den starken Männern

Neue Volvos von Heico

Volvo suchte die starken Männer – und hat sie gefunden. Heico Tuning verleiht den Autos der Schweden noch mehr Dampf. Wir sind die SEMA-Stars der Tuningschmiede gefahren.

Von Sebastian Viehmann

Dieses Auto sieht aus, als hätte man es in flüssiges Aluminium getaucht. Der Volvo S80 T6 HPC glänzt in seinem in sieben Schichten aufgetragenen Farbton in der Sonne und zeigt, wie scharf ein Volvo aussehen kann, wenn man die Designer einfach mal machen lässt. Wenn man sich an der Karosserie des metallisch schimmernden Einzelstücks satt gesehen hat, gleitet man auf den Fahrersitz und bestaunt das Interieur - blaues Leder, in Kontrast zum kühlen Alu-Look der Pedale und Armaturen. Der Dreh am Zündschlüssel erweckt das Volvo-Herz zum Leben: Ein auf 350 PS erstarkter Reihensechszylinder mit Turboaufladung, der schon ab 1500 Touren ein Drehmoment von 550 Newtonmetern auf die Kurbelwelle schickt.

Zielsicher durch die Kurven

Beim Tritt aufs Gas sprintet die Silberkugel los, rennt in 5,8 Sekunden auf 100 km/h. Das Concept Car liegt wie ein Brett auf der Straße und jagt zielsicher durch die Kurven. Traktionsprobleme werden im Keim erstickt - durch das Allradsystem mit elektronischer Haldex-Kupplung. Und der ungestüme Turboschub benötigt kaum Benzin: Das Concept Car ist für den Betrieb mit Bioethanol (E85) ausgelegt. Nur 15 Prozent Benzin schwappen im Tank, den Rest der Befeuerung übernimmt der Alkohol.

Volvos von Heico Foto: Heico

Fünf Concept Cars waren im vergangenen Jahr die Volvo-Stars auf der SEMA in Las Vegas, der weltweit größten Tuningmesse. Zu den Highlights zählten der XC70 «Surf Rescue» im Baywatch-Design, der HS3 auf C30-Basis und der S80 T6 HPC (High Performance Concept). Die beiden letztgenannten Modelle entstanden in Zusammenarbeit mit dem deutschen Tuning-Spezialisten Heico Sportiv. «Volvo hat uns beim Design frei Hand gelassen - es hat enormen Spaß gemacht, diese Fahrzeuge zu entwickeln», sagt Heico-Sprecher Patrick Brenndörfer. Die Tuningschmiede aus Weiterstadt ist seit Anfang des Jahres der offiziell empfohlene Veredler der schwedischen Automarke.

Flower-Power-Lackierung

Das Kontrastprogramm zur Silberkugel ist der HS3 auf C30-Basis. Wenn der Wagen mit seiner orange-weißen Flower-Power-Lackierung vor einem steht, werden die Augen groß - so grell und poppig hat man die kühle Schwedenmarke selten gesehen. Bevor man die Tür des schnellen «Schneewittchensargs» öffnet, sollte man sich mit einer Sonnenbrillen bewaffnen: Das Interieur leuchtet rundum in orangefarbenem Leder. Die Optik des aufgehübschten C30 wurde zwar speziell für die SEMA gestaltet, doch die einzelnen Komponenten sind im normalen Heico-Programm erhältlich. Dazu gehören das Bodykit mit einer Vierrohr-Abgasanlage aus Edelstahl, die Aluminium-Applikationen sowie die Differenzialsperre.

Der Volvo C30 von Heico Foto: Press-Inform

Einen Hauch SEMA können sich Volvo-Fahrer auch mit den Modellen HS5 und HS7 auf die Straße holen. Die Heico-Renner sind mit Spoilerpaketen und vielen mattschwarzen Akzenten ausgerüstet. Im Inneren finden sich Zierteile aus Aluminium. Der HS7 mit Allradantrieb basiert auf dem V70 T6 und leistet 315 PS, rennt in 6,5 Sekunden auf 100 Km/h und wird erst bei 255 Sachen abgeregelt. Etwas gemütlicher lässt es der HS5 angehen: Der Wagen auf V50-Basis kommt mit einem Zweiliter-Dieselmotor aus, den die Heico-Tuner allerdings einer Frischzellenkur unterzogen haben. Der 160 PS starke HS5 entwickelt ein maximales Drehmoment von 380 Newtonmetern und rollt auf mattschwarzen 19-Zöllern mit verstärkten Scheibenbremsen.

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