SPD: Raser müssen absolute Härte des Strafrechts spüren

Gespräche in Koalition auf gutem Weg

SPD: Raser müssen absolute Härte des Strafrechts spüren
Der Bundestag stellt die Teilnahme an illegalen Autorennen unter Strafe © dpa

Die Gespräche über härtere Strafen für Raser in der Koalition seien auf einem guten Weg. Sie müssten die absolute Härte des Strafrechts spüren, sagte SPD-Fraktionsvize Sören Bartol.

Die SPD setzt auf baldige Strafverschärfungen für lebensgefährliches Rasen am Steuer. Die Gespräche in der Koalition seien auf gutem Wege und nur noch letzte Details zu klären, sagte der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Sören Bartol der Deutschen Presse-Agentur. «Raser, die im Geschwindigkeitsrausch ihr Auto zur Waffe gegen Unschuldige machen, müssen die absolute Härte des Strafrechts spüren.» Er sei guter Hoffnung, dass entsprechende Regeln in der neuen Woche vom Bundestag beschlossen werden könnten.

Gefängnis droht

Ausgehend von einem Vorstoß des Bundesrats, soll nach Plänen von Union und SPD bei illegalen Autorennen künftig Gefängnis drohen. Wer sie veranstaltet oder daran teilnimmt, soll mit bis zu zwei Jahren Haft bestraft werden - und mit bis zu zehn Jahren, wenn jemand schwer verletzt oder getötet wird. Bisher stehen auf Renn-Teilnahmen 400 Euro Bußgeld und ein Monat Fahrverbot. Auch unabhängig von illegalen Rennen sollen Haftstrafen für grob rücksichtsloses Rasen kommen.

Härter bestraft werden müssten auch Fahrer, «die einzeln aus purer Lust am Rasen mit vollkommen überhöhter Geschwindigkeit zum Beispiel durch verkehrsberuhigte Zonen jagen», sagte Bartol. Nicht getroffen werden solle davon, wer aus Unachtsamkeit die vorgeschriebene Geschwindigkeit überschreitet. Der erste Schritt müsse sein, «dass Rasern mit ihrem Auto ihr Lieblingsobjekt weggenommen wird».

Illegale Rennen bringen immer wieder Menschen in Gefahr. Nach dem Tod eines Fußgängers in Mönchengladbach sitzt der mutmaßliche Unfallfahrer wegen Mordverdachts in Untersuchungshaft. Ende März wurden erstmals in Deutschland zwei Raser nach einem illegalen Rennen mit tödlichem Ausgang des Mordes schuldig gesprochen worden. Das Landgericht Berlin verhängte lebenslange Haftstrafen. (dpa)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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