Brabus präsentiert stärksten Serien-Smart aller Zeiten

Auf der Auto China

Brabus präsentiert stärksten Serien-Smart aller Zeiten
Der neue Smart von Brabus erhielt 109 PS. © Smart

Der chinesische Markt ist auch für aufgepimpte Smart-Modelle ein seit zwölf Jahren sehr wertvoller. Kein Wunder, dass die Tuning-Spezialisten nun in Peking die bisher schärfste Version enthüllten.

Auf der Auto China in Peking feiert der stärkste Serien-Smart aller Zeiten seine Weltpremiere. Der Smart Brabus hat einen 0,9-Liter großen Dreizylinder-Turbomotor mit 80 kW/109 PS im Heck, ist bis zu 180 km/h (Viertürer) schnell und sprintet in 9,5 Sekunden (Zweitürer) auf Tempo 100. Die Sportversion des City-Flitzers kostet ab 19.710 (Zweitürer) bzw. ab 20.520 Euro (Viertürer). Teuerster Smart Brabus ist das Cabrio zu Preisen ab 22.970 Euro.

Es gab Handlungsbedarf für Smart und den langjährigen Partner Brabus. Bei der Erneuerung des Fortwo und der Neueinführung des viertürigen Forfour vor zwei Jahren wurde eine Brabus-Variante zunächst ausgespart und das bisherige Modell im alten Look weiter verkauft. Der Einliter-Turbo leistete immerhin auch schon 75 kW/102 PS, die Höchstgeschwindigkeit war aber elektronisch auf Tempo 155 begrenzt. Beim neuen Brabus Fortwo sind es jetzt 10 km/h mehr. Der gleichstarke Forfour dürfte sich dank seiner möglichen Spitze von 180 km/h zumindest kurzzeitig sogar auf der linken Spur der Autobahn wohl fühlen. Dafür benötigt er mit 10,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h eine glatte Sekunde länger als der Zweisitzer.

Hauptaugenmerk auf Motor, Getriebe und Fahrwerk

Erkennbar ist die Brabus-Interpretation zum Thema Stadtauto vor allem von achtern gesehen. Dank eines grauen sogenannten Heckdiffusors mit zwei chromglänzenden Endrohren wirkt der Mini optisch breiter. 17-Zoll-Sportreifen auf mattlackierten Alu-Rädern lassen ihn zudem kraftvoller auf dem Boden stehen. „Unser Hauptaugenmerk galt aber dem Motor, dem Getriebe und dem Fahrwerk“, berichtet Brabus-Chef Bodo Buschmann. So wird das Kraftpaket besser beatmet als die Serienmodelle, der Einspritzdruck wurde ebenfalls erhöht. Das neue Sportfahrwerk ist um 20 Prozent straffer. Auf flotteres Fortkommen ist auch die neue Direktlenkung abgestimmt, die sich der Geschwindigkeit anpasst und so dem Fahrer die gerade anliegende Haftung der Reifen spürbarer zurückmelden soll.

Das serienmäßige Doppelkupplungsgetriebe lässt den Brabus um bis zu 40 Prozent schneller durch die sechs Gänge tanzen als es die stärkste Zivilausgabe mit 66 kW/90 PS vermag. Das Twinmatic genannte System verfügt auch über einen Modus, mit dem ein besonders rasanter Start mit maximaler Beschleunigung auch für Normalfahrer möglich wird. Bremse treten, gleichzeitig das Gaspedal durchdrücken. Wird das linke Pedal dann gelöst, tobt der Power-Smart optimal und ohne Durchdrehen der Räder los.

Smart Brabus ab 19.710 Euro

Der neue Smart von Brabus erhielt 109 PS.
In China ist der Smart Brabus sehr beliebt Smart

Weniger spaßig ist sicher der Blick in die Preisliste. Die Brabus-Modelle, die es als Zwei-, Viertürer oder als Cabrio gibt, haben zwar von Haus aus eine bessere Ausstattung als die braven Smarties. So sind Sechsgang-Automatik, Abstandswarner, Panoramadach (nicht Cabrio) und manches mehr schon serienmäßig. Dennoch sind 19.710 Euro für den Zweitürer ein stolzer Preis für ein so kleines Auto. Das Bankkonto muss so um gut 3000 Euro heftiger belastet werden als für ein vergleichbar ausstaffiertes Normalmodell.

Dabei ist da immer noch Platz nach oben, wenn nämlich zusätzlich auch der Innenraum veredelt werden soll. Sportsitze aus Nappa-Leder, schwarz glänzende Umrandungen von Luftdüsen, Instrumententräger und Navigationsbildschirm oder ein mit einem Mix aus Kunststoff und Kunstleder bespanntes Armaturenbrett bringen einen Hauch Luxus in den Brabus. Da gleichzeitig auch noch Sitzheizung und LED-Tagfahrlicht im sogenannten „Xclusive“-Paket enthalten sind, schnellt der Preis um weitere 3000 Euro nach oben. Die Fans nicht nur im fernen China werden ihre Rennsemmel trotzdem mögen. Immerhin wurden in den letzten zwölf Jahren gut 60.000 Smart mit Brabus-Veredelung verkauft. (SP-X)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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