Skoda setzt auf «Green-Future»-Strategie

Von GreenLine bis G-TEC

Skoda setzt auf «Green-Future»-Strategie
Der Skoda Octavia 1,4 TSI G-Tec. © Skoda

Skoda setzt mit der «Green-Future»-Strategie auf Nachhaltigkeit. Für die tschechische VW-Tochter gehen bereits zehn besonders sparsame Modelle ins Rennen, um den Flottenverbrauch weiter nach unten zu drücken.

Von Thomas Flehmer

Spätestens 2021 greifen die strengen Abgasvorschriften in der EU. Dann darf die jeweilige Flotte eines Autoherstellers nicht mehr als 95 Gramm CO2 pro Kilometer ausstoßen. Skoda schickt als Teil seiner «Green-Future»-Strategie mit den GreenLine- und G-Tec-Modellen besonders verbrauchsarme Fahrzeuge ins emissionsärmere Rennen.

"Wir werden zum Erreichen dieses Zieles das klassische Handwerkszeug konsequent verwenden. Wir reduzieren den Cw-Wert, wir setzen auf Leichtbau, auf rollwiderstandsoptimierte Reifen, Rekuperation, wir rollen das Start-Stopp-System in unserer Modellpalette aus", sagte Skoda-Entwicklungsvorstand Frank Welsch im Interview mit der Autogazette.

GreenLine seit 2008 bei Skoda im Angebot

Unter den bisherigen 97 Modellen, die aktuell schon unter 120 Gramm CO2 pro Kilometer ausstoßen, ragen 13 besonders verbrauchsarme und über die gesamte Angebotspalette verteilte Fahrzeuge heraus. Insgesamt hat Skoda derzeit 17 Modelle mit einem CO2-Ausstoß von unter 100 g/km im Angebot.

Während die GreenLine-Modelle seit 2008 im Angebot sind, setzt die tschechische VW-Tochter seit dem vergangenen Jahr auch auf Erdgas-Fahrzeuge. "Er ist bei der Anschaffung nur geringfügig teurer, aber kostet im Betrieb spürbar weniger, sodass er sich rechnet", betonte Welsch.

Erdgas mit Skoda Citigo und Octavia

Den Anfang machte der Citigo 1,0 l G-Tec, der lediglich 2,9 Kilogramm auf 100 Kilometern benötigt, was einem CO2-Ausstoß von 79 Gramm entspricht. Der 68 PS starke Kleinstwagen kostet mindestens 12.640 Euro und ist somit knapp 3000 Euro teurer als die acht PS schwächere Basisversion. Je nach Fahrstil und Gebrauch des Wagens kann sich diese Summe schnell amortisieren. Denn obwohl der Preis für das Erdgas stark angezogen hat, sind die Kraftstoff-Kosten bei einem reinen Benziner fast doppelt so hoch. Zugleich ist Erdgas mindestens bis 2018 noch steuerbefreit.

Der Skoda Citigo
Der Skoda 1,0 l G-Tec ist neu im Angebot Skoda

Ganz neu im Schaufenster ist die Erdgas-Variante bei dem Topseller von Skoda mit einem Verbrauch von 3,5 Kilogramm und einer Emission über 97 Gramm pro Kilometer. Der Octavia 1,4 TSI G-Tec verfügt über 110 PS und kann mit dem Erdgas-Tank bis zu 410 Kilometer bis zur nächsten Zapfsäule zurücklegen, bis der knapp 15 Kilo Erdgas aufnehmende Tank wieder geleert ist. Wie der Citigo kann aber auch der Octavia weiterhin im reinen Benzinmodus bewegt werden, der sich automatisch einschaltet, sobald der Erdgas-Vorrat aufgebraucht ist. Dann sind weitere 920 Kilometer bis zum nächsten Tankstellenaufenthalt möglich. Allerdings wird der engagierte Erdgas-Fahrer versuchen, die Distanz im CNG-Modus zu bewältigen.

Skoda Praktik ohne GreenLine-Verstärkung

Skoda Octavia GreenLine.
Der Skoda Octavia 1,6 l TDI GreenLine begnügt sich mit 3,2 Litern Skoda

Lediglich mit Benzin oder Diesel sind die Greenline- oder Green tec-Modelle ausgestattet, die - bis auf den Praktik – in allen Baureihen vertreten sind. Auch hier gibt der Citigo den Vorreiter. Denn bei dem Stadtflitzer sind gleich zwei Spar-Versionen im Programm. Der 1,0 l MPI Green tec greift zu einen auf 60 PS oder auf 75 PS zurück. Der Verbrauchsunterschied fällt bei 4,1 beziehungsweise 4,2 Litern auf 100 Kilometern marginal aus.

Gar keine Unterschiede beim Verbrauch gibt es zwischen der Limousine und dem Combi des Octavia. Ausgerüstet mit 100 PS benötigen beide Karosserievarianten 3,2 Liter Diesel auf 100 Kilometern, was einem CO2-Ausstoß von 85 Gramm pro Kilometer entspricht. Dass Sparsamkeit nicht deckungsgleich mit Spaßarmut gesetzt werden kann, belegt das Sprintvermögen des Octavia 1,6 l TDI GreenLine, der in guten 10,6 Sekunden Tempo 100 erreicht und 206 Stundenkilometer in der Spitze schafft.

Skoda Fabia 1,2 l TDI GreenLine benötigt 3,4 Liter

Das Sondermodell Best of des Skoda Fabia
75 PS treiben den Skoda Fabia 1,2 l TDi GreenLine an Skoda

Etwas gemächlicher lassen es Limousine und Combi des Fabia angehen, die allerdings mit dem 1,2 l TDI GreenLine und 75 PS auch schwächer besetzt sind. Da weniger Kraft und Drehmoment zur Verfügung stehen, müssen die Dieselmotoren mehr arbeiten und benötigen dafür 3,4 Liter auf 100 Kilometern.

Immerhin 90 PS stehen dem Rapid als Limousine und als Spaceback zur Verfügung. Mit 99 Gramm stößt das neuste Modell der Tschechen nur geringfügig weniger CO2 als der Fabia aus, der elf Gramm weniger pro Kilometer freisetzt. Dafür verfügt der größere Rapid über mehr Speed und ist in 11,9 Sekunden im dreistelligen Bereich, während der Fabia 14,3 Sekunden benötigt.

Skoda Yeti und Superb GreenLine kräftig ausgestattet

Das Heck des Skoda Superb
Der Skoda Superb GreenLine wurde in die Klasse A+ eingestuft Skoda

Jenseits der Sprintvergleiche befindet sich der Roomster GreenLine, der von 0 auf 100 km/h in 15,4 Sekunden kommt. Der 1,2 Liter große Diesel greift – wie der Fabia – auf 75 PS zurück, muss damit aber eine größere und schwerere Karosserie anziehen, sodass unterm Strich 4,2 Liter beim Verbrauch und 109 Gramm CO2 bei den Emissionen stehen. Trotzdem erreicht der Roomster – wie auch der Fabia – die Energieeffizienzklasse A.

Mit jeweils 105 PS sind sowohl der Yeti GreenLine als auch Limousine und Combi des Superb GreenLine bestückt. Während das mindestens 1519 Kilogramm schwere Flaggschiff mit 4,2 Litern Diesel und einem Ausstoß von 109 Gramm CO2 pro Kilometer den Einzug in die Effizienzklasse A+ schafft, muss sich das Kompakt-SUV mit der Einstufung in die Klasse B begnügen. Mit 119 Gramm CO2 und 4,6 Litern Verbrauch ist der GreenLine-Yeti jedoch auch kein Spritfresser. Und im Hinblick auf das Jahr 2021 werden auch beim Yeti noch so manche Sparschrauben gedreht werden. (AG)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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