Mit Sicherheit gut gerüstet für den Alltagsverkehr

Assistenzsysteme und Gefahrenabwendung

Mit Sicherheit gut gerüstet für den Alltagsverkehr
Immer mehr Assistenzsysteme behüten Fahrzeuge und Fahrer vor Unfällen © Skoda

Sicherheitsassistenzsysteme halten in den modernen Fahrzeugen immer mehr Einzug. Doch auch die Fahrer der privaten oder gewerblichen Wagen können die Sicherheit erhöhen.

Fahrsicherheitssysteme haben schon lange den Weg von der Oberklasse in die unteren Segmente geschafft. Die technischen Möglichkeiten dafür entwickeln sich stetig weiter. Assistenz- oder Warnsysteme helfen dabei, Gefahrsituationen zu vermeiden. Die Vernetzung der einzelnen technischen Komponenten kann ebenso zur Reduzierung von Unfällen beitragen.

Bereits beim Kauf der Fahrzeuge kann je nach Bedarf und Einsatzabsichten ein geeignetes Sicherheitspaket ausgewählt werden. Die Systeme überwachen die Umgebung durch verschiedene Techniken wie Radar, Ultraschall oder per Kamera. Die Informationen, die von den Sensoren aufgenommen werden, dienen dazu, Gefahrsituationen zu erkennen und den Fahrer zu warnen oder direkt in die Steuerung des Fahrzeugs einzugreifen bzw. das Auto selbstständig abzubremsen.

Grundsätzlich sind Systeme verfügbar, welche ausschließlich die Sicherheit verbessern sollen und andere, die vor allem mehr Komfort versprechen:

• Anfahrt und Steigungen: Antriebsschlupfregelung, Berganfahr- und Abfahrhilfe, Beschleunigungs-Assistent, elektronische Differentialsperre

• Bremsen: Abstandswarner, Antiblockiersystem, Bremsassistent, Notbremsassistent, Notbremssignalisierung, Autonomes Notbrems- oder Nothaltesystem

• Halten der Spur: Spurerkennungssystem, Spurhalteassistent, Spurwechselassistent oder Unterstützung, Elektronische Stabilitätskontrolle

• Parken: Rückfahrsystem, Einparkhilfe

• Beleuchtung: Fernlichtassistent, Lichtautomatik

• Fahrkomfort: Elektronische Dämpferregelung, Servolenkung, intelligente Geschwindigkeitsassistenz, Scheibenwischer-Automatik, Verkehrszeichenerkennung, Reifendruckkontrollsystem

• Müdigkeit: Aufmerksamkeits-Assistent

Höherer Wiederverkaufswert dank Fahrassistenzsystemen

Die verschiedenen Assistenten führen dem Fahrzeugführer in der Praxis oftmals vor Augen, wie wichtig rücksichtsvolles Fahren ist. Viele sind den technischen Helfern gegenüber zunächst skeptisch, in der Praxis können die Assistenten jedoch überzeugen, so eine Studie. Einige der technischen Helfer können je nach Bedarf ein- oder ausgeschaltet werden. Durch die stetige Weiterentwicklung werden die Helfer immer „intelligenter“ und vor allem zuverlässiger. Auch die Bedienung gestaltet sich zunehmend intuitiver.

Gerade in der gewerblichen Nutzung machen die Ausgaben für Versicherungen einen nennenswerten Anteil an den gesamten Kosten für eine Flotte aus. Wenn durch die technische Ausrüstung Unfälle reduziert werden können, zeigt sich dies als nachhaltige und sinnvolle Investition, die sich am Ende rechnet. Fahrzeuge mit verschiedenen Assistenzsystemen weisen zudem oftmals auch einen höheren Wiederverkaufswert auf.

Sehen und gesehen werden

Moderne Scheinwerfer blenden den Gegenverkehr nicht.
Intelligente Lichtquellen erhellen die Straßen besser Daimler

Die Redensart „Sehen und gesehen werden“ kann auch für die Sicherheit im Straßenverkehr gelten. Bei schlechten Sichtverhältnissen, beispielsweise bei Nebel, auf kurvigen Strecken durch den nächtlichen Wald oder bei Neumond können verschiedene Maßnahmen ebenso dazu beitragen, dass der Fahrzeugführer sein Umfeld gut im Blick hat.

Neben den verschiedenen Lichtassistenten und Features, wie beispielsweise dem blendfreien Fernlicht, welches es mittlerweile in Xenontechnik und mit LEDs gibt, kann auch die Wahl eines geeigneten Leuchtmittels für eine bessere Sicht sorgen. Neuwagen sind heute oftmals mit Xenonscheinwerfern ausgestattet. Auch die LED-Technik hat innovative Lösungen bereit.

Die wichtigsten Scheinwerfersysteme im Überblick:

Halogen-Scheinwerfer:

Viele ältere Fahrzeugmodelle sind mit dieser Technik ausgerüstet. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist hier sehr gut. Je nach Modell werden verschiedene Leuchtmittel eingesetzt (H3-, HB3-, H7- oder H9-Lampen). Halogenscheinwerfer sind meist an den etwas gelblich gefärbten Lichtkegeln erkennbar.

Xenon-Scheinwerfer:

Die modernen Xenon-Scheinwerfer bieten bei rund zwei Drittel des Energieverbrauchs von Halogenlampen mehr als doppelt so viel Lichtausbeute. Die Lichtfarbe ähnelt dabei mehr dem weißen Tageslicht und wirkt deshalb natürlicher – vor allem für das menschliche Auge. Dies führt dazu, dass Fahrer langsamer ermüden und entspannter fahren können.

LED-Scheinwerfer:

Diese Technik darf erst seit 2008 auch für Frontscheinwerfer eingesetzt werden. Die Vorteile liegen in einer weitaus längeren Lebensdauer der Leuchtmittel. Die Wartungskosten lassen sich so um einiges reduzieren. In der Regel müssen die Lampen während der gesamten Lebensdauer des Fahrzeugs nicht mehr ausgetauscht werden. Die kleinen Birnchen lassen sich je nach gewünschter Anforderung kombinieren oder bündeln und verschiedene Lichtfarben stehen zur Verfügung. Dies gibt den Autodesignern viel Spielraum, individuelle und passende Beleuchtungslösungen zu schaffen.

Reflektoren für mehr Sichtbarkeit

Kehrmaschine von Unimog
Städtische Fahrzeuge sind mit Reflektoren ausgestattet Unimog

Für verschiedene Einsatzzwecke müssen Fahrzeuge im Straßenbau oder der -reinigungmit zusätzlichen Reflektoren ausgestattet werden. Die genauen Regelungen zur Kennzeichnung mit sogenannten Warnmarkierungen sind durch die StVO (§ 35) und die DIN 30710 festgelegt.

Die Auffällig rot und weiß gestreiften Folien dienen an den Fahrzeugen zur besseren Sichtbarkeit. Sie dürfen dann auch für verschiedene besondere Zwecke eingesetzt werden. Werden die entsprechenden Wagen auch anderweitig genutzt, ist es auch möglich, die Warnmarkierungen bei Bedarf durch mobile Magnettafeln am Fahrzeug zu befestigen.

Warnwestenpflicht seit 2014

Die Warnwestenpflicht besteht seit dem 1. Juli 2014
Die Warnwestenpflicht besteht seit dem 1. Juli 2014 HUK

Und auch Fahrer und Beifahrer selbst können und müssen seit Juli 2014 einen Beitrag zur Sicherheit leisten. Seit knapp drei Jahren ist die Mitführung einer Warnweste in jedem Fahrzeug in Deutschland Pflicht. Wie die Westen dabei aussehen müssen, ist ebenfalls gesetzlich geregelt (EN ISO 20471:2013). Für andere Länder gelten hier gegebenenfalls abweichende Vorschriften.

Grundsätzlich muss nur eine Weste pro Fahrzeug mitgeführt werden, wobei es sinnvoll ist, auch für andere Insassen jeweils eine zur Verfügung zu haben. Wer sich bei einem Notfall ohne Warnweste auf der Fahrbahn aufhält kann mit einem Bußgeld bestraft werden. In einigen europäischen Ländern kann dies sehr teuer werden. Empfehlenswert ist zudem das Verstauen der Westen in Griffnähe etwa im Seitenfach der Tür. So sind sie im Notfall direkt erreichbar und müssen nicht erst herausgesucht werden.

Mit Spanngurten Ladung sichern

Sicherheit muss auch im Innenraum des Fahrzeugs gegeben sein. Gerade wenn Arbeitsmaterialien oder Geräte im Innenraum oder auf der Ladefläche oder im Laderaum verstaut werden muss, sollten diverse Helfer an Bord nicht fehlen – egal ob privat oder beruflich. So sollten die Fahrzeugführer immer genügend Zurrgurte, Rutschmatten oder auch Puffermaterial zum Schonen der Ladung dabeihaben. Zur Unterbringung eignen sich hier entweder spezielle Fächer oder Boxen, die zusätzlich am Fahrzeug angebracht werden können oder im Laderaum mitgeführt werden.

Bei Spanngurten ist darauf zu achten, dass die angebrachten Hinweisetiketten unversehrt bleiben. Sie sind an Gurten ab einer bestimmten Spannkraft befestigt und geben unter anderem Auskunft über die maximale Belastbarkeit. Viele Fahrer stören sich daran, weil die wetterfesten Zettel im Fahrtwind oft stark flattern und entfernen die leuchtend blauen Etiketten ohne darüber nachzudenken.

Bei einer Kontrolle kann dies jedoch teuer werden, denn die Label geben wichtige Hinweise und erlauben Rückschlüsse auf eine korrekte Ladungssicherung. Fehlen die blauen Zettel kann ein Bußgeld verhängt werden. Wichtig ist es bei gewerblicher Nutzung, hier das Personal entsprechend zu schulen und auf die Wichtigkeit von geeignetem und geprüftem Material zur Ladungssicherung aufmerksam zu machen. Denn ungesicherte Materialien gefährden nicht nur die eigene Sicherheit, sondern auch die der anderen Verkehrsteilnehmer.

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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