Buemi siegt zum dritten Mal – Di Grassi auf dem Podium

Dritter WM-Lauf der Formel E

Buemi siegt zum dritten Mal – Di Grassi auf dem Podium
Lucas di Grassi will in Berlin die Aufholjagd starten © Schaeffler

Sebastien Buemi bestimmt die dritte Saison der Formel E nach Belieben. Beim dritten WM-Lauf verwies der der Titelverteidiger Jean-Eric Vergne und Abt Schaeffler Audi Sport-Pilot Lucas di Grassi auf die Plätze.

Sebastien Buemi dominiert die dritte Saison der Formel E. Auch den dritten Lauf der dritten Auflage der elektrischen Rennserie bestimmte der Titelverteidiger und konnte somit als erster Fahrer der neuen Serie drei Rennen hintereinander gewinnen. Der Renault e.dams-Pilot verwies in Buenos Aires Jean-Eric Vergne im Techeetah und Lucas di Grassi vom Abt Schaeffler Audi Sport-Team (ABT) auf die Plätze.

Mit dem dritten Erfolg im dritten Rennen grüßt Buemi mit optimalen 75 Punkten von der Spitze. Zweiter ist di Grassi mit 46 Punkten vor Nicolas Prost, der in der argentinischen Hauptstadt den vierten Platz belegte. Di Grassis Teamkollege Daniel Abt liegt mit 14 Zählern auf dem achten Rang des Gesamtklassements. In Buenos Aires glänzte Abt mit einer tollen Aufholjagd von Startplatz 16 auf Rang sieben.

Di Grassi holt Pole-Position

Vor dem Start setzte das deutsche Team besonders auf di Grassi, der mit der Pole-Position ins Rennen ging. Der Brasilianer fuhr das in der Formel E auf den besten Startplatz und sicherte sich damit drei Extrapunkte. Leider lief es im Rennen nicht optimal für di Grassi, der mit starkem Übersteuern zu kämpfen hatte und auf Rang fünf zurückfiel. Nach dem Fahrzeugwechsel bei Halbzeit konnte der Brasilianer wieder attackieren und sich den dritten Platz auf dem Podium holen.

"Es ist offensichtlich, dass die Autos mit Renault-Antrieb vor und hinter mir schneller waren. Zudem fühlte sich mein erstes Auto recht seltsam an. Ich hatte relativ wenig Grip und viel mehr Übersteuern als erwartet. Ich konnte nicht mehr tun, als bis zum Autowechsel bei Halbzeit zu warten. Das zweite Auto war dann richtig gut, ich konnte Nico Prost überholen und auch etwas auf Jean-Eric Vergne aufholen. Von Platz fünf noch auf Platz drei nach vorne zu fahren, war top. Mehr war nicht möglich", sagte Lucas di Grassi.

Während Buemi als Führender das Auto wechselte, hatte der Überraschungsdritte von Marrakesch, Felix Rosenqvist, Probleme, da sein Auto nicht losfuhr. Der Schwede konzentrierte sich in Abschnitt zwei auf die schnellste Rundenzeit und sicherte sich damit einen Meisterschaftspunkt. "Ich weiß noch nicht, was beim Boxenstopp passiert ist. Wirklich schade, dass wir das gute Ergebnis dadurch verwerfen mussten, weil sich das Auto wirklich gut angefühlt hat und wir in einer starken Position sind. Natürlich ist es ein wenig enttäuschend, nur einen Punkt für die schnellste Rennrunde mitzunehmen, aber wir sollten auf der Pace aufbauen, die wir in den ersten Rennen gezeigt haben", so der Mahindra-Pilot.

Buemi mit Problemen im zweiten Abschnitt

Auch Buemi bekam Probleme. Der führende Schweizer wurde von Vergne ständig attackiert, konnte aber seine Führung bis zum Ziel verteidigen. Auch di Grassi konnte noch an Prost vorbeiziehen und sicherte sich so den letzten Platz auf dem Podium. Daniel Abt kam als Siebter ins Ziel.

Auch wenn Buemi im zweiten Abschnitt kämpfen musste und dabei das Batteriemanagement im Blick hatte, setzt der Schweizer auf seinen Punktevorrat. „Langsam aber sicher haben wir einen Lauf, der hoffentlich noch ein paar Rennen andauert. Schließlich werde ich in dieser Saison ein paar Rennen verpassen, da darf ich jetzt keine Punkte verspielen."

Di Grassi gibt sich kämpferisch

Lucas di Grassi vom Team Abt Schaeffler. Foto: Audi
Lucas di Grassi in Buenos Aires Audi

Kämpferisch gibt sich di Grassi, der bereits in der letzten Saison den Titel denkbar knapp verpasst hatte. „Heute bin ich umgeben von den nahezu unschlagbaren Renaults: Vor mir Buemi und Vergne, hinter mir Prost. Das sind die, die ich unbedingt schlagen will", so der Brasilianer. „Auch im vergangenen Jahr war Buemi überlegen. Aber er hat Fehler gemacht, die wir ausgenutzt haben. In dieser Saison hat er in den ersten drei Rennen keine Fehler gemacht. Wir werden natürlich weiter versuchen, den Rückstand auf Renault zu reduzieren. Aber in der laufenden Saison sind in der Formel E nur kleine Verbesserungen möglich. Einen großen Schritt kann man nur mit einer neuen Homologation machen – und die gibt es nur von Jahr zu Jahr. Wir arbeiten bereits am neuen Antrieb für Saison vier", fügte di Grassi hinzu. Wie er sagte, könne man in dieser Saison nur versuchen, "so viele Punkte wie möglich zu sammeln. Das ist mir bisher mit dem zweiten Platz in Hongkong, Platz fünf in Marrakesch und den 18 Punkten in Buenos Aires ganz gut gelungen. Wir müssen da sein, wenn die anderen Fehler machen. Dann können wir auch Rennen gewinnen." Für Spannung ist damit also für die kommenden Rennen gesorgt.

Der ehemalige Formel 1-Pilot Nick Heidfeld verpasste übrigens die Punkteränge. Der Mönchengladbacher war zwar auch Kurs, musste aber in den letzten Runden noch zahlreiche Konkurrenten vorbei lassen. Der vierte WM-Lauf findet am 1. April in Mexiko-Stadt statt. (AG/TF)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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