Auto-Staubsauger: Bis zum letzten Krümel

Starke Bilanz der Akku-Sauger

Auto-Staubsauger: Bis zum letzten Krümel
Der Phillips-FC6148/01 ging als Testsieger hervor. © Phillips

Auch im Winter muss das Auto sauber gehalten werden. Während außen die Waschanlage für Ordnung sorgt, stehen für innen spezielle Akku-Staubsauger zur Auswahl.

Auch wenn die Sauberkeit beim Schmuddelwetter nicht lange anhält. Das Auto sollte auch in der kalten Jahreszeit regelmäßig außen und innen von Schmutz befreit werden, um das Leben des Mobils signifikant zu verlängern. Während außen die Waschstraße mit Unterbodenwäsche, Wachsversiegelung oder Extrapolitur für Sauberkeit sorgt, muss innen selbst Hand angelegt werden.

Wer sich dabei nicht auf die von der Tankstelle angebotenen Innenraumsauger mit ihren unpraktischen langen Schläuchen verlassen will, kann selbst zum Akku-Sauger greifen, um die letzten Essens- oder Schnee- und Salzreste zu entfernen. Praktisch bei den Akku-Saugern sind das wegfallende Stromkabel sowie der Saugschlauch. Allerdings ist Akku-Sauger nicht gleich Akku-Sauger.

Hohe Wattzahlen sind nicht entscheidend

Zunächst sollte an dieser Stelle mit einem weit verbreiteten Vorurteil aufgeräumt werden: Eine hohe Wattzahl ist noch kein Qualitätskriterium für einen guten Handstaubsauger und eine gute Saugleistung. Das zeigt nicht zuletzt die neue Richtlinie der EU, die seit dem 1. 9. 2014 vorschreibt, dass Staubsauger nur noch maximal 1600 Watt Leistung aufweisen dürfen.

Im Jahr 2017 soll diese Obergrenze noch einmal verschärft und auf maximal 900 Watt Leistung herabgesetzt werden. Grundlage für diese inzwischen sehr strenge Richtlinie ist der Schutz von Ressourcen, der durch einen geringeren Stromverbrauch gewährleistet werden soll. Denn je höher die Wattzahl, umso höher der Stromverbrauch.

Optimale Strömung beeinflusst die Saugleistung

Während die Wattzahl für die Kaufentscheidung unerheblich ist, muss dagegen auf eine optimale Strömung geachtet werden, die den Strom aus Luft und Staubpartikeln über die Saugdüse und das Saugrohr bis in den Innenraum des Staubsaugers leitet. Ist die Verbindung zwischen den einzelnen Komponenten luftdicht, sodass kein Unterdruck verloren geht, kann dies auch bei geringen Wattzahlen zu einer optimalen Saugleistung führen. Eine gute Richtlinie für die einwandfreie Verarbeitung von Staubsaugern im Hinblick auf die Strömung kann die DIN-Norm DIN EN 60312-1 sein, die jeder Staubsauger in Deutschland erfüllen muss.

Wer Akku-Staubsaugern nicht vertraut, bleibt auf einem bereits überholten Vorurteil sitzen. Denn egal, ob mit oder ohne Kabel: Beide Arten unterscheiden sich nicht in der Saugleistung, wie verschiedene Praxistest unter Beweis stellten. Während bei den Strom-Saugern das Kabel stören könnte, sollte bei den Akku-Saugern auf eine Akkulaufzeit zwischen 20 und 30 Minuten geachtet werden, damit der Säuberungsprozess nicht unterbrochen wird.

Vier Akkusauger unter den Top Fünf

Bei einem Test mit insgesamt 22 Saugern stachen fünf Produkte heraus, vier Akkusauger und einer mit Kabel. Detaillierte Informationen und Auflistungen gibt es dazu hier.

Testsieger wurde der Akku-Sauger FC6148/01 von Philips mit drei Lithium-Ionen-Akkus mit einer Leistung von 10,8 Volt. Diese Akkuvariante ist nicht nur sehr effizient, da sie bis zu 50 Prozent schneller aufgeladen ist und mit einer Laufzeit von bis zu 30 Minuten Dauerbetrieb aufwarten kann, sondern auch kostensparend, da Lithium-Ionen-Akkus keinen Memory Effekt haben und deshalb besonders langlebig sind.

Platz zwei belegt der Severin AH 7913 mit einer Akkulaufzeit von 20 Minuten und einer Leistung von 7,2 Volt. Das Gerät kann unterwegs auch mit einem Stromkabel an die 12-Volt-Steckdose des Zigarettenanzünders angeschlossen werden. Zudem saugt der Severin nicht nur Staub und Schmutzpartikel bis hin zu Laub und kleinen Ästen und Steinen auf, sondern auch Flüssigkeiten können zuverlässig ins Innere aufgenommen werden. Wie der Testsieger müssen allerdings auch für den Severin rund 70 Euro angelegt werden.

Erster Stromer auf dem dritten Rang

Den letzten Platz auf dem Podium belegt mit dem Black & Decker PAV1205-XJ ein Sauger mit einem fünf Meter langen Stromkabel. Das zwischen 42 und 45 Euro teure Modell überzeugt vor allem durch sein umfangreiches Zubehör. Im Lieferumfang sind neben dem Staubsauger und dem langem Stromkabel auch noch ein Verlängerungsschlauch, eine besonders lange Fugendüse, eine Polsterbürste und eine Aufbewahrungstasche, in der der Staubsauger nebst sämtlichen Zubehör praktisch im Kofferraum verstaut werden kann.

Auf dem vierten Rang folgt Liliput AG 1412 von AEG, der mit knapp 800 Gramm besonders leicht und damit sehr komfortabel in der Handhabung ist. Allerdings beträgt der Dauerbetrieb der Akkus lediglich zehn Minuten, sodass der Säuberungsprozess dementsprechend schnell vonstatten gehen muss. Dafür punktet das leichteste Gerät im Test auch mit dem günstigsten Preis von 30 Euro.

Praxistest im Fachhandel

30 Euro mehr müssen für den Fünftplatzierten, den Dirt Devil M137 Gator-Staubsauger investiert werden. Mit einer Akkuleistung von 18 Volt ist der „dreckige Teufel“ das leistungsstärkste der vorgestellten Modelle. Dafür ist er mit 2,2 Kilo aber auch deutlich schwerer als das Modell von AEG, was die Handhabung zwar nicht unkomfortabel aber etwas schwergängiger macht. Die hohe Akkuleistung wirkt sich zudem auf die Laufzeit aus. In acht Minuten muss das Fahrzeug sauber sein, um das Autoleben verlängern zu können.

Bei der Wahl des passenden Handstaubsaugers für den Hausgebrauch sollten vor allem Faktoren wie die individuellen Einsatzgebiete und der persönliche Geschmack in Sachen Handhabung eine Rolle spielen. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, probiert die einzelnen Modelle im Fachhandel aus und macht den Praxistest. Nur so lässt sich feststellen, welche Ausführung für den persönlichen Geschmack tatsächlich alltagstauglich ist. (AG)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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