Saab kämpft weiter gegen drohendes Aus

Soforthilfe aus China

Saab kämpft weiter gegen drohendes Aus
Saab schöpft wieder Hoffnung © dpa

Nächste Runde bei Saab. Dank Finanzspritzen aus China konnte der stark gefährdete Autobauer aus Schweden die Schulden bei der Staatskasse begleichen. Die Insolvenz droht aber weiterhin.

Der vom Aus bedrohte Autohersteller Saab hat mit chinesischer Soforthilfe seine akuten Schulden bei der Staatskasse beglichen. Wie Unternehmenssprecher Eric Geers am Dienstag im Rundfunksender SR mitteilte, sind vom Autohersteller Youngman 3,4 Millionen Euro (31 Mio Kronen) bereitgestellt worden. Offen blieb, ob und wann Saab die seit zwei Wochen überfälligen Löhne und Gehälter für die 3500 Beschäftigten im Stammwerk Trollhättan auszahlen kann. Hierfür benötigt das Unternehmen nach Medienangaben etwa 100 Millionen Kronen.

Gericht entscheidet am Freitag über Saab

Saab muss außerdem bis spätestens Donnerstag vor einem Gericht im westschwedischen Vänersborg einen glaubhaften Geschäftsplan vorlegen, um die drohende Insolvenz abzuwenden. Der bisherige Zwangsverwalter Guy Lofalk hatte in der Vorwoche den Abbruch des noch freiwilligen Sanierungsverfahrens mit Gläubigerschutz wegen Aussichtslosigkeit beantragt. Er handelte dabei gegen den Willen des bisherigen Mehrheitseigners Victor Mulller aus den Niederlanden. Das Gericht will am Freitag seine Entscheidung bekanntgeben.

Muller will das Unternehmen mit Youngman sowie mit Bankenhilfe aus China weiterführen. Bei Saab laufen seit mehr als acht Monaten wegen leerer Kassen keine Autos mehr vom Band. Die Zeitung «Svenska Dagbladet» meinte am Dienstag, dass die schwedische Marke mit ihren hochwertigen, aber auch hochpreisigen Autos nur noch eine «mikroskopische Chance» zum Überleben habe. Ein Unternehmenssprecher war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. (dpa)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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