Disziplin beim Renault Twizy gefragt

Elektrisch und sportlich unterwegs

Disziplin beim Renault Twizy gefragt
Der Renault Twizy muss in die Werkstatt. © AG/Flehmer

Rund 80 Kilometer schafft es der Renault Twizy mit einer Ladung. Die Fahrten innerhalb der Hauptstadt sollten deshalb gut geplant sein.

Seit neun Tagen fährt das Team der Autogazette mit dem Renault Twizy durch Berlin. Nachdem die Rückreise vom Büro nach Hause zunächst noch ein wenig Kopfzerbrechen bereitete, war nach dem Ankommen die Batterie noch fast halbvoll. Doch das Problem der fehlenden Reichweite fährt bei dem Elektroflitzer, der rund 80 Kilometer mit einer vollen Ladung absolvieren kann, im Hinterkopf immer mit.

Renault Twizy mit genügend Reichweite in der Stadt

Durch sorgfältige Planung des Arbeitsablaufs kann auch diese Angst besiegt werden. Zudem kommen die Erfahrungen hinzu, dass der Twizy vor dem abendlichen Ladevorgang immer noch genug Kilometer Reichweite auf dem Display anzeigte.

Am Mittwoch folgte die Nagelprobe. Neben den Fahrten zum Büro und zurück gab es am Vormittag noch einen Termin in der Innenstadt, und somit weitere 15 Kilometer mit dem Twizy, ohne zwischenzeitlich den elektrischen Zweisitzer zu betanken. Mit einer Reichweite von 82 Kilometern gestartet blieben nach gefahrenen 54 Kilometern noch immer 25 Kilometer übrig - über die zumeist stark befahrene Stadtautobahn und im Stadtverkehr, sodass durch das Ausrollen und Bremsen des Fahrzeugs, der sogenannten Rekuperation, die Batterie wieder aufgeladen werden konnte. Trotzdem würde ein weiterer Termin wieder Angst vor fehlender Reichweite hervorrufen - Disziplin ist also gefragt beim Twizy.

Renault Twizy mit sportlichen Genen

Mit dem Renault Twizy rein elektrisch durch Berlin.
Der Renault Twizy kann auf der Stadtautobahn mithalten AG/Flehmer

Wer nicht auf die Reichweite zu achten braucht, kann den Twizy, der aussieht wie ein Mix aus Smart, Golfmobil und Strandbuggy, auch mal etwas sportlicher fahren. Und gerade in engen Kurven – der Wendekreis beträgt schmale 6,8 Meter - zeigen sich die Gene eines Buggys.

Dank seiner Kürze von 2,34 Metern und des Gewichtes von 562 Kilogramm können die Kurven äußerst eng genommen werden, ehe zur erneuten Beschleunigung angesetzt wird. 6,1 Sekunden vergehen, bis die 45 km/h erreicht werden – klingt wenig, fühlt aber doch recht sportlich an. Und zeigt an, dass ein Elektroauto nicht unbedingt immer als Ökoschnitte angesehen werden muss. Selbst der Motorrad fahrende Kollege staunte nach dem Ampelstart über die Beschleunigung des Twizy.

Vorausschau gefragt beim Renault Twizy

Seine Ausmaße – mit einer Höhe von 1,46 und einer Breite von gerade mal 1,24 Metern – ist der Twizy nicht gerade ein Riese im Stadtverkehr. So wird das Elektromobil von den meisten – den allermeisten – zwar wahr-, aber nicht immer ernstgenommen.

So kommt es häufiger vor, dass auf der Autobahn der Twizy geschnitten wird, weil die anderen Verkehrsteilnehmer nicht mit einer Spitzengeschwindigkeit von 84 km/h rechnen. So ist dann auch hier erneut Disziplin gefragt. Doch wer den nötigen Abstand hält, fährt nicht nur sicher, sondern kann auch zugleich rekuperieren und so die Reichweite wieder steigern. Denn eine freie Stadtautobahn ist Gift für die Reichweite des Twizy, da die Höchstgeschwindigkeit doch gerne gefahren wird. Dann aber schwindet die Reichweite sehr schnell. Disziplin ist also gefragt. (AG/TF)

Wird fortgesetzt

Vorheriger ArtikelMercedes mit Absatzrekord im August
Nächster ArtikelNissan Qashqai+2: Höhergelegtes Familien-Shuttle
Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

Keine Beiträge vorhanden