PSA Peugeot Citroen verzeichnet Absatz-Minus

Krisenstimmung in Paris

PSA Peugeot Citroen verzeichnet Absatz-Minus
Hohe Erwartungen liegen auf dem Peugeot 3008 Hybrid4 © AG/Flehmer

Während viele Autohersteller im Jahr 2011 Rekordabsätze verzeichnen konnten, musste PSA Peugeot Citroen ein Absatz-Minus hinnehmen. Und auch die Zukunftsaussichten scheinen nicht gerade optimistisch zu sein.

Der größte französische Autobauer PSA Peugeot Citroen steckt tief in der Krise. Im vergangenen Jahr verkaufte der Konzern 3,55 Millionen Fahrzeuge und damit rund 53.000 oder 1,5 Prozent weniger als 2010. Konkurrenten wie Renault oder Europas Nummer eins, Volkswagen, hatten hingegen in den vergangenen Tagen Rekordabsätze verkündet.

PSA denkt über Kooperationen nach

Als Grund für die schlechten Zahlen nannte PSA die Schwäche auf dem rückläufigen europäischen Heimatmarkt. Der Marktanteil sei dort um 0,9 Prozent auf 13,3 Prozent zurückgegangen, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Paris mit. Ein Plus von 10,8 Prozent bei den Verkaufszahlen außerhalb Europas konnte die negative Entwicklung in Europa nicht kompensieren.

Um die Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern, wird jetzt offen über neue Kooperationen nachgedacht. "Wir sind bereit (...), aber es muss der richtige Partner gefunden werden", sagte der neue Markenchef Frédéric Saint-Geours. Italienische Medien hatten zuvor über eine möglicherweise bevorstehende Allianz zwischen PSA Peugeot Citroën und Fiat berichtet. Das Gerücht wurde allerdings weder von italienischer noch von französischer Seite bestätigt.

PSA erwartet 2012 weiteren Rückgang

Vor dem Hintergrund der Absatzschwierigkeiten hatte PSA bereits im vergangenen Herbst ein neues Sparprogramm angekündigt, das rund 6000 Jobs kosten könnte. Bereits 2012 sollen 800 Millionen Euro eingespart werden. Die Ergebnisprognose für 2011 ist düster.

"Wir werden einen erheblichen Verlust verbuchen", sagte im Dezember Konzernchef Philippe Varin. Konkrete Prognosen für 2012 gab es am Donnerstag nicht. Allerdings erwartet der Konzern einen weiteren Rückgang auf dem Automobilmarkt in Europa.

Hoffnungen auf Diesel-Hybrid von Peugeot und Citroen

Mit vier Markteinführungen und sechs Facelifts soll der Rückgang aufgefangen werden. Größte Hoffnungen liegen aber auf vier weiteren Markteinführungen. Als erster Hersteller hat der Konzern den Diesel-Hybrid zur Serienreife geführt. So liegen auf dem Peugeot 3008 Hybrid4, Citroën DS5 Hybrid4, Peugeot 508 Limousine Hybrid4 und dem 508 RXH sehr hohe Erwartungen.

Etwas Positives gab es dabei bereits für 2011 zu verkünden. Die Durchschnittsemissionen der Neuwagen sank von 132 Gramm CO2 pro Kilometer auf 127,9 Gramm. Dieser Wert wird nicht durch die Diesel-Hybridfahrzeuge wohl auch 2012 weiter sinken. Dabei war PSA Peugeot Citroën im Jahr 2011 mit einem Marktanteil von 23,8 Prozent erneut die Nummer eins in Europa im Segment der Fahrzeuge mit weniger als 110 Gramm CO2 pro Kilometer. (AG/dpa)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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