«Jetziges Prüfverfahren ist überflüssig»

Kritik an Diesel-Abgasuntersuchung

Die Deutsche Umwelthilfe sieht die derzeitige Diesel-Abgasuntersuchung als überflüssig an. Der Verband fordert eine Neuregelung.

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat scharfe Kritik an der Abgasuntersuchung (AU) für Dieselfahrzeuge geäußert. In der jetzigen Form sei die AU schlicht verzichtbar. «Die heute eingesetzten Messmethoden bei der Dieselabgasuntersuchung entsprechen nicht mehr dem Stand der Technik», sagte DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch in Berlin.

Veraltete Messtechnik

Wie der Wissenschaftler Axel Friedrich ergänzte, sei die derzeit von den Werkstätten bei der AU verwandte Messtechnik nicht mehr in der Lage, die von modernen Dieselmotoren ausgestoßenen gesundheitsschädlichen Partikelemissionen zu erfassen.

„Versuche haben gezeigt, dass selbst ausgebaute Partikelfilter nicht erkannt werden. Damit ist das jetzige Prüfverfahren - die so genannte Rauchgasprüfüng - schlicht überflüssig“, so Friedrich. Deshalb fordert die DUH eine Änderung der Prüfvorschriften.

Bereits heute seien Messgeräte auf dem Markt, die die verfeinerten Partikelemissionen von modernen Diesel-Fahrzeugen erkennen können. So kann ein neues Messgerät Werte für Partikelemissionen bis zu 0,01 mg/m3 erkennen. Die derzeit im Einsatz befindlichen Apparaturen können im Gegensatz dazu Werte unterhalb von 10 mg/m3 nicht mehr erfassen. «Damit ist keine Kontrolle mehr für das möglich, was auf dem Markt angeboten wird», so Friedrich.

Das zeigt auch der Blick auf die Durchfall-Quote bei der Diesel-AU. Sie beträgt gerade einmal 0,3 Prozent. «Die Durchfallquote läge mit moderneren Messgeräten sicherlich signifikant höher», ist Resch überzeugt. «Deshalb brauchen wir schnell ein modernisiertes Prüfverfahren.» Unterstützt wird die DUH dabei vom Zentralverband des Deutschen Kraftfahrzeuggewerbes. Gefordert ist nun das Bundesverkehrsministerium. (AG/FM)

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