Pokémon Go gefährlich im Verkehrsalltag

Autounfall in New York

Pokémon Go gefährlich im Verkehrsalltag
Das Handygame Pokemon Go kann den Verkehr beeinträchtigen © ADAC

Das Handyspiel Pokémon Go sollte im alltäglichen Verkehrsgeschehen in der Tasche bleiben. Die Jagd auf die kleinen Monster führte in den USA bereits zu dramatischen Zwischenfällen.

Das seit kurzem in Deutschland über App-Stores erhältliche Handyspiel Pokémon Go kann zu Gefahren im Verkehrsalltag führen. Nach Ansicht des ADAC verschärft das Spielen im Straßenverkehr die Gefahren durch Ablenkung für Autofahrer und Fußgänger zusätzlich.

Bei der Jagd auf die kleinen Monster werden auf dem Smartphone die virtuelle Welt des Games durch die Handykamera mit der realen Welt verknüpft, sodass die Pokémons quasi hinter jedem Auto oder jeder Häuserwand vor dem jeweiligen Spieler auftauchen und dann gejagt werden können.

Eltern gefordert

Beispielsweise könnten sich Spieler durch plötzlich auf der anderen Straßenseite auftauchende Monster dazu animiert fühlen, über die Straße zu laufen, ohne auf den Verkehr zu achten, wie der Verkehrsclub mitteilte.

In der daraus folgenden Konsequenz wird bei der Pokémon-Jagd der Verkehr um den Spieler herum nicht beachtet. Dies gelte besonders für Kinder, die gefährliche Situationen nicht immer richtig einordnen können. Hier sollten Eltern mit ihren Kindern das Spiel gemeinsam ausprobieren und auf die möglichen Gefahren im Straßenverkehr hinweisen. In Bochum erhielt ein 24 Jahre alter Autofahrer eine Anzeige, weil er hinter dem Lenkrad das Telefon bediente.

Autofahrer wendet auf der Autobahn

Als „Vorbild“ dient das Verhalten einiger Bürger in den USA, wo das Game bereits seit gespielt werden kann. So wendeten Autofahrer ihr Fahrzeug sogar auf Autobahnen, um das Monster zu stellen. Andere blieben mitten auf Landstraßen stehen, weil plötzlich ein Pokémon auf dem Armaturenbrett auftauchte. Am späten Mittwochabend steuerte ein Autofahrer in New York sein Fahrzeug gegen einen Baum und wurde leicht verletzt.

Aber auch Motorradfahrer wurden von der Polizei gestoppt, weil sie das Spiel auf dem am Lenker montierten Handy verfolgt hatten. Doch selbst spielende Mitfahrer könnten den nicht spielenden Autofahrer vom Verkehrsgeschehen ablenken, in dem sie überraschende Kommandos geben, um das Monster zu fangen. (AG)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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