Merkel und Steinbrück bei Pkw-Maut einig

Beim Kandidaten-Duell

Merkel und Steinbrück bei Pkw-Maut einig
Beim TV-Duell: Angela Merkel und Peer Steinbrück © dpa

Angela Merkel hat sich grundsätzlich gegen eine Pkw-Maut ausgesprochen. Beim TV-Duell schloss sich auch Herausforderer Peer Steinbrück der Meinung der Kanzlerin an und schickte Grüße nach München.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat eine stärkere Belastung von Autofahrern in Deutschland durch eine Pkw-Maut ausgeschlossen. "Mit mir wird es keine Pkw-Maut geben", sagte Merkel am Sonntagabend beim einzigen TV-Duell mit ihrem SPD-Herausforderer Peer Steinbrück. "Ich glaube nicht, dass es richtig wäre, die Autofahrer weiter zu belasten." Merkel hatte bisher eine eindeutige Festlegung für die Zeit nach der Bundestagswahl vermieden.

Streit zwischen CDU und CSU vorprogrammiert

Damit flammt der unionsinterne Streit über eine Pkw-Maut abermals auf. Wie der CSU-Vorsitzende Horst Seehofer hatte sich am Wochenende auch CDU-Bundesvize Volker Bouffier für eine Ausländer-Maut ausgesprochen.

Merkel sagte auf eine Nachfrage von Steinbrück: "Mit mir wird es eine Maut für Autofahrer im Inland nicht geben." Der SPD-Kandidat entgegnete: "Dem stimme ich ausdrücklich zu und sende schöne Grüße nach München zu Herrn Seehofer." Der bayerische Ministerpräsident hat eine Maut für ausländische Pkw zur Bedingung eines Koalitionsvertrags gemacht. Merkel verwies darauf, dass eine Autobahngebühr allein für ausländische Wagen "europarechtlich schwierig" sei.

Bouffier folgt Seehofers Weg

Steinbrück sagte, eine Ausländer-Maut gehe gar nicht. "Was Herr Seehofer da vorgeschlagen hat, ist entweder von einer erstaunlichen Unkenntnis geprägt, oder er muss gleichzeitig eine Pkw-Maut für Inländer einführen." Bei einer diskutierten Kompensation für Inländer über die Kfz-Steuer würden Besitzer von Mittelklassewagen stärker belastet als Halter von Oberklassewagen.

Hessens Ministerpräsident Bouffier (CDU) sagte dem Magazin "Focus": "Ausländische Autofahrer sollen sich an den Kosten für unser Autobahnnetz beteiligen." Rechtliche Hürden halte er für überwindbar. (dpa)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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