Nicht nur Diesel werfen Feinstaub-Partikel in die Luft. Umweltverbände fordern deshalb die Einführung eines Partikelfilters auch für Ottomotoren.
Eine oftmals unterschätzte Gefahr geht von modernen Benzinern mit Direkteinspritzung aus. Sie sollen viele, gesundheitsschädliche Partikel ausstoßen. Umweltverbände fordern deshalb einmal mehr die Einführung eines Partikelfilters auch für Ottomotoren.
Bis zu siebenfach höherer Auswurf als beim Diesel
Durch die Direkteinspritzung sollen die modernen Benziner nach Angaben der Deutschen Umwelthilfe (DUH) große Mengen ultrafeiner Partikel produzieren. Deutlich überschreiten sie die gesetzlichen Grenzwerte, die für Diesel-Pkw gelten. Ein benzingetriebener BMW 1er beispielsweise soll bei einer unabhängigen Messung einen bis zu siebenfach höheren Partikelausstoß aufgewiesen haben als gesetzlich für Diesel-Pkw erlaubt ist. Auch ein VW Golf mit 1,2-Liter-TSI-Benziner überschreitet demnach den Grenzwert. Hiervon geht eine große Gesundheitsgefahr aus: Die Partikel können tief in die Lunge eindringen und in den Blutkreislauf gelangen, Erkrankungen der Atemwege und des Herz-Kreislauf-Systems sind die Folge.
Das "neue Feinstaubproblem" soll nun auch wissenschaftliche Erkenntnisse des Helmholtz Zentrums München belegen. Umweltverbände wie die DUH und der Verkehrsclub von Deutschland (VCD) sehen deshalb die Politik in der Pflicht. Sie dürften sich nicht länger von den Automobilherstellern hinhalten und aufweichen lassen und fordern eine schnelle Einführung wirksamer Grenzwerte für Benziner - und damit verbunden einen Partikelfilter für den Ottomotor. (mid)