Opel setzt auf moderates Wachstum

Vertriebsvorstand Peter Küspert

Opel setzt  auf moderates Wachstum
Opel-Vertriebsvorstand Peter Christian Küspert © Opel

Opel plant in diesem Jahr mit einem moderaten Wachstum. Wie Vertriebsvorstand Peter Christian Küspert der Autogazette sagte, habe der Autobauer hohe Ziele und dafür reiche es nicht, nur den Marktanteil stabilisieren zu wollen.

Von Frank Mertens

Der Autobauer Opel setzt in diesem Jahr trotz der nach wie vor schwierigen Marktsituation auf Wachstum. "Wir haben trotz der weiter angespannten Absatzsituation in Europa für dieses Jahr vor, moderat zu wachsen", sagte Opel-Vertriebsvorstand Peter Christian Küspert auf dem Autosalon Genf der Autogazette. Man habe hohe Ziele und da reiche es allein nicht aus, nur den Marktanteil stabilisieren zu wollen, sagte Küspert.

"Unsere Modelle kommen bei Kunden an"

Im Vorjahr hatte Opel in Europa trotz eines rückläufigen Gesamtmarktes seinen Marktanteil erstmals seit 14 Jahren leicht auf 5,61 Prozent steigern können. "Unsere Modelle kommen bei den Kunden hervorragend an. So liegen uns für den Opel Mokka 190.000 Bestellungen vor, für den Adam europaweit 70.000. Das zeigt, dass unsere Produkte ankommen. Das stimmt mich für dieses Jahr zuversichtlich." Zugleich verweist Küspert auf die neue Motorengeneration, darunter neue effiziente Dreizylinder, die bald zunächst im Kleinstwagen Adam debütieren. "Zudem weiten wir unsere Modellpalette beim Adam mit dem Crossover Rocks aus, der ein neues Segment erschließt und uns neue Kunden zur Marke bringen wird."

Zu weiterem Wachstum für Opel soll auch die neue Markenkampagne "Umparken im Kopf" beitragen. So lädt der Autobauer seit dem 21. Februar mit Anzeigenmotiven und nunmehr auch mit Fernsehspots dazu ein, dass sich die Kunden mit Vorurteilen gegenüber der Marke Opel auseinanderzusetzen.

Opel kämpft gegen Vorurteile an
Die neue Opel-Kampagne Screen/AG

"Diese Kampagne wird uns helfen, dass potenzielle Kunden ihre Vorurteile, die sie gegen die Marke haben, auf den Prüfstand stellen und möglichst revidieren", sagte Küspert. Auch er, so gesteht der Manager ein, habe vor seinem Amtsantritt bei Opel die Marke durchaus als "angestaubt" empfunden. "Allerdings nur bis zu dem Zeitpunkt, bis ich die neuen Produkte kennengelernt habe", sagte Küspert. Der Opel-Vertriebsvorstand erwartet, dass der europäische Automarkt in diesem Jahr leicht zulegen wird. In Deutschland erwartet Küspert einen Markt "um die drei Millionen Fahrzeuge."

Sorge durch politische Situation in Ukraine

Mit Blick auf für die Marke besonders wichtige Absatzmärkte wie Russland zeigt sich Küspert indes aufgrund der politisch angespannten Situation in der Ukraine besorgt. "Niemand weiß, ob die Situation in der Ukraine noch weiter eskaliert – und welche Auswirkungen das letztlich haben wird", sagte Küspert.

Opel konnte im Vorjahr in Russland insgesamt mehr als 81.400 Fahrzeuge absetzen. Das Russland-Geschäft von General Motors (GM) ist seit dem 1. Januar in GM Europe, den europäischen Konzernteil von GM, integriert. Bislang war General Motors International Operations (GMIO) mit Sitz in Shanghai zuständig. Für Opel bedeutet dieser Schritt eine Stärkung der bisherigen Position auf dem russischen Markt.

Ähnlich abwartend äußert sich Küspert zur Türkei, einem der für Opel wichtigen Wachstumsmärkte. "Auch hier stehen Wahlen bevor und das geht mit Unsicherheiten einher, die Prognosen über Absatzerwartungen nur schwer möglich machen."

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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