Ex-VW-Manager Rieck neuer Opel-Vertriebsvorstand

Amtsantritt am 1. Juli

Ex-VW-Manager Rieck neuer Opel-Vertriebsvorstand
Alfred Rieck wird Vertriebsvorstand bei Opel. © Opel

Der Aufsichtsrat des Rüsselsheimer Autobauers Opel hat den Ex-VW-Manager Alfred Rieck zum neuen Vertriebsvorstand berufen. Rieck übernimmt das Amt zum 1. Juli.

Der Ex-VW-Manager Alfred Rieck wird neuer Vorstand beim Autobauer Opel. Der Aufsichtsrat der Rüsselsheimer hat den Niederländer am Mittwoch ernannt. Rieck tritt sein Amt als Vorstand des Ressorts Verkauf, Marketing und Aftersales zum 1. Juli an. Der 55-jährige Rieck wird direkt an Opel-Chef Karl-Friedrich Stracke berichten.

Rieck war bei Europas größtem Autobauer zuletzt Vize-Präsident der VW Group China in Peking und verantwortete dort zudem das Geschäft der VW-Tochter Skoda. Vor seinem Amtsantritt in China war er Geschäftsführer von Skoda in Deutschland. Innerhalb des VW-Konzerns war Rieck unter anderem Marketing Direktor von Skoda in Bratislava. „Alfred Rieck ist ein hervorragender Fachmann in den Bereichen Verkauf und Marketing, der gezeigt hat, dass er eine Marke führen und entwickeln und damit Marktanteile und Verkäufe steigern kann. Bei der Neuausrichtung von Opel wird er eine wichtige Rolle innehaben. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit ihm“, sagte Opel-Chef Stracke.

Rieck folgt als Opel-Vetriebsvorstand auf Visser

Rieck folgt auf dieser Position auf Alain Visser, der zur GM-Schwestermarke Chevrolet gewechselt war. Angesichts des Absatzrückganges auf dem europäischen Markt wartet auf Rieck keine leichte Aufgabe. Er muss die Marke auf einem Markt neu ausrichten, der in diesem Jahr mit einem Absatzrückgang zu rechnen hat.

Zugleich steht der Manager vor dem Problem, die Modelle von Opel und Vauxhall aufgrund der Vertriebsrestriktionen des Mutterkonzerns GM nicht in Schwellenländern anbieten zu können. Auf den Boommärkten gibt GM bisher der Schwestermarke Chevrolet den Vorzug, weshalb die Arbeitnehmervertreter des Autobauers den Mutterkonzern aufgefordert haben, Opel auch den Zugang zu diesen Märkten zu ermöglichen.

Aufsichtrat berät über Sparkurs

Bei der Sitzung des Aufsichtsrates am Mittwoch ging es neben dieser Personalie vor allem darum, wie der Autobauer aus der Verlustzone zu bringen ist. Von der Zusammenkunft werden erste Weichenstellungen erwartet, wie die GM-Tochter zurück auf die auf die Erfolgsspur gebracht werden kann.

Dabei dürfte der Opel-Aufsichtsratsvorsitzende und GM-Strategiechef Stephen Girsky einen Sanierungsplan vorlegen, der erneut tiefe Einschnitte vorsieht. Die Arbeitnehmervertreter lehnen eine weitere Schrumpfkur ab. "Die Bereitschaft, weitere Opfer zu bringen, ist denkbar gering", hatte Opel-Gesamtbetriebsratschef Wolfgang Schäfer-Klug der Mitarbeiterzeitung "Opel Post" gesagt. Die Arbeitnehmer fordern Investitionen in Modelle, Technologien und neue Märkte.

Opel-Chef Karl-Friedrich Stracke hatte mehrfach zugesichert, dass sich das Management an bestehende Verträge halten werde. Diese schließen betriebsbedingte Kündigungen und Werksschließungen bis Ende 2014 aus.

Wie das Unternehmen am Mittwochnachmittag in einer gemeinsamen Erklärung von GM, der Arbeitnehmervertretung im Aufsichtsrat und der Opel-Geschäftsführung mitteilte, seien sich alle Beteiligten der Sitzung darüber einig gewesen, dass Opel zukünftig profitabel arbeiten und dazu der Umsatz gesteigert werden müsse. Zugleich müssten die Margen erhöht und Kosten reduziert werden. Das Unternehmen und die Arbeitnehmervertretung wollen dazu die Gespräche fortsetzen, „um gemeinsam die optimale Strategie zur Verbesserung der finanziellen Lage des Unternehmens zu erarbeiten“, heißt es. (AG/FM/dpa)

Vorheriger ArtikelPSA Peugeot Citroen vollzieht Kapitalerhöhung
Nächster ArtikelOpel berät neues Sparprogramm
Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

Keine Beiträge vorhanden