Hollande begrüßt Opel-Übernahme

IG Metall: Mehr Chancen als Risiken

Hollande begrüßt Opel-Übernahme
PSA legt vor der Opel-Übernahme zu. © dpa

François Hollande sieht in der Übernahme von Opel durch PSA Peugeot Citroen die « Geburt eines europäischen Champions der Automobilindustrie». Auch die IG Metall sieht Chancen, warnt aber vor massiven Einschnitten.

Frankreichs Präsident François Hollande hat die Vereinbarung zur Opel-Übernahme als "Geburt eines europäischen Champions der Automobilindustrie" begrüßt. "PSA, dessen Sanierung heute abgeschlossen ist, beweist mit dieser Operation, dass es jetzt zur Konsolidierung des Autosektors in Europa beitragen kann", teilte der Élysée-Palast am Montag mit. PSA und Opel/Vauxhall könnten so von starken Marken, größeren Innovations- und Produktionskapazitäten sowie einer sich ergänzenden Präsenz auf dem europäischen Markt profitieren.

Der französische Staat habe Recht gehabt, 2014 ins Kapital von PSA eingetreten zu sein, hieß es weiter. Damals war PSA schwer angeschlagen. Der Staat hält heute rund 14 Prozent an dem Konzern.

IG Metall warnt vor Einschnitten

Auch die IG Metall sieht die Übernahme von Opel durch PSA positiv, warnt den künftigen Eigentümer aber vor massiven Einschnitten bei dem Autobauer. «Einen Stellenabbau muss es notwendigerweise nicht geben», sagte der Vorsitzende des Gewerkschaftsbezirks Mitte, Jörg Köhlinger, am Montag in Frankfurt.

«Wir setzen nicht auf Kahlschläge, wenn das irgendjemand anderes tun würde, wüssten wir uns dagegen auch zur Wehr zu setzen.» Der IG-Metall-Bezirk Mitte umfasst alle drei Bundesländer mit Opel-Standorten: Hessen (Rüsselsheim), Rheinland-Pfalz (Kaiserslautern), Thüringen (Eisenach) und zudem das Saarland.

Mehr Chancen als Risiken

Köhlinger betonte: «Wir erwarten Planungssicherheit für die Beschäftigten.» Es gehe «um die Zukunft von 19.000 Menschen an den deutschen Opel-Standorten». Nach den derzeit geltenden Tarifverträgen sind diese Jobs bis Ende 2018 vor betriebsbedingten Kündigungen geschützt, Investitionszusagen der bisherigen Opel-Mutter General Motors (GM) reichen sogar bis ins Jahr 2020. Der US-Konzern ist sich mit PSA grundsätzlich einig über den Opel-Verkauf. Bis zum Ende des Jahres soll das Geschäft unter Dach und Fach sein.

Insgesamt sehe die IG Metall in der Opel-Übernahme mehr Chancen als Risiken, sagte Köhlinger. «Ich glaube, dass wir mit diesem Projekt eine echte Zukunftschance haben für Opel, eben weil es zwei Traditionsmarken sind.» Er betonte: «Wir gehen konstruktiv in diesen Prozess rein, aber nicht blauäugig, natürlich birgt er auch Risiken.» (dpa)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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