Opel prüft weitere Produktionsverlagerungen

Mokka von Korea nach Saragossa

Opel prüft weitere Produktionsverlagerungen
Der Opel Mokka sorgt für viele Bestellungen. © AG/Mertens

Opel hat die Verlagerung der Produktionsstätten von Zafira und Astra bereits beschlossen. Zudem könnte die Fertigung des Mokka von Korea nach Spanien verlagert werden. Dann würde auch ein deutsches Werk profitieren.

Im Kampf gegen enorme Überkapazitäten könnte der Autobauer Opel die Produktion seines kompakten Geländewagens Mokka bald von Korea nach Europa verlagern. «Selbstverständlich sind wir immer dabei, nach Wegen zu suchen, um unsere Fahrzeugproduktion und Kapazitätsausnutzung so effizient wie möglich zu gestalten», sagte ein Opel-Sprecher am Montag in Rüsselsheim.

GM führt Untersuchungen durch

Die Opel-Mutter General Motors (GM) führe Untersuchungen durch, um über die bestehenden Möglichkeiten hinaus zusätzliche Produktionsstätten für kleine SUVs zu finden: «Alle weiteren Spekulationen inklusive derer, die das Werk Saragossa betreffen, können wir nicht bestätigen.»

Das «Handelsblatt» hat von konkreten Überlegungen aus Konzernkreisen berichtet, einen Großteil der laufenden Mokka-Produktion von Korea nach Europa zu holen. Eine Entscheidung könne demnach bereits in den nächsten Wochen fallen, den Zuschlag werde das spanische Werk Saragossa erhalten, zitiert das Blatt mit der Situation vertraute Personen.

Opel-Werk Eisenach könnte profitieren

Davon könnte das Werk Eisenach profitieren. Aktuell teilen sich die Opelaner in Thüringen die Corsa-Fertigung mit ihren Kollegen im spanischen Saragossa. Wenn der Mokka künftig in Spanien gefertigt werden sollte, würde Eisenach im Gegenzug einen größeren Teil der Corsa-Produktion übernehmen, wird spekuliert.

Betriebsrat und Unternehmen suchen angesichts der Absatzkrise Möglichkeiten, die Werke in Europa besser auszulasten. So könnten Modelle der Schwestermarke Chevrolet für den europäischen Markt in Opel-Fabriken statt in Korea gebaut werden, oder Opel-Fahrzeuge wie der Mokka. Bereits zuvor hatte Opel beschlossen, die Fertigung des Zafira aus Bochum in das Stammwerk zu verlegen, dafür wird der Astra künftig im polnischen Gliwice produziert. (AG/dpa)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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