Der Opel Insignia hat sich zu einem Erfolgsmodell entwickelt. Nun schicken die Rüsselsheimer ihren Bestseller mit einer Vielzahl von Neuerungen ins neue Modelljahr, darunter effizientere Motoren.
Von Frank Mertens
Der Insignia ist für Opel ein Bestseller. Seit seiner Markteinführung im Jahr 2008 hat sich das Flaggschiff der Rüsselsheimer europaweit über 400.000 Mal verkauft. "Es gibt kaum ein Auto, das so viele Preise eingeheimst hat wie unser Insignia", sagt Marketingdirekor Andreas Marx. Seit seinem Marktstart gewann der in drei Karosserieformen (Kombi, Stufen- und Fließheck) erhältliche Insignia 50 Preise, darunter auch die Auszeichnung "Car oft he Year". Kein Wunder, dass die Marketingstrategen um Marx den Insignia in den derzeit laufenden Markenkampagnen als das beste Auto anpreisen, das Opel je gebaut hat.
Opel Insignia mit vielen Neuerungen
Doch Gutes kann man noch besser machen, fügt Marx hinzu. Entsprechend präsentiert Opel den Insignia zum Modelljahr 2012 mit einer Vielzahl von Neuerungen, darunter neue Navigationssysteme, ein selbstentwickeltes Start-Stopp-System, eine neue elektromechanische Servolenkung, ein Kollisionswarner und vor allem effizientere und leistungsstärkere Motoren.
So verfügt der Opel Insignia als Zweiliter-Turbobenziner mit Allradantrieb zwar über deutlich mehr Leistung, wurde zugleich aber auch sparsamer. Mit seiner Leistung von 250 PS (plus 30 PS im Vergleich zum Vorgänger) und einem maximalen Drehmoment 400 Nm (plus 50 Nm) verbraucht er jetzt nur noch 8,4 Liter, eine Ersparnis von 0,4 Litern. "Bei dieser Leistung und in Verbindung mit dem Allradantrieb ist das ein beachtlicher Wert", findet Insignia Chefingenieur Volker Scharf.
Opel 1.4 ecoflex verbraucht zwei Liter weniger
Noch besser sieht die Verbrauchsreduktion beim von uns getesteten 1.4 Liter Turbobenziner ecoFlex aus. Hier konnte der Verbrauch des downgesizten Vierzylindermotors zum 1.8 Liter-Vorgängermodell um ganze zwei Liter auf 5,7 Liter reduziert werden. "Damit stellen wir den sparsamsten Benziner in der Mittelklasse", verkündet Scharf stolz. In der Tat: 25 Prozent Minderverbrauch sind eine Ansage, auch wenn sie bei unserer Testfahrt nicht erreicht wurde. Hier lag der Durchschnittsverbrauch bei zugegeben flotterer Fahrweise bei 6,9 Litern. Für ein Auto mit 140 PS ist aber auch das ein anständiger Wert, der bei entsprechender Fahrweise aber auch noch weiter gesenkt werden kann.
Bereits der Blick aufs Datenblatt zeigt, dass dieser Insignia nicht nur mit guten Verbrauchs- sondern auch Leistungswerten aufzuwarten weiß. In 10,9 Sekunden erreicht er Tempo 100 und die Höchstgeschwindigkeit endet bei 205 km/h. Auf dem Weg dorthin braucht man sich übrigens nicht auf Verzicht einstellen. Gut, dieser Insignia ist kein Vollblutsportler, doch das erwartet man von ihm nicht. Er bietet ein rundum zufriedenstellendes Gesamtpaket.
Die Getriebeübersetzung ist zwar weiterhin lang ausgelegt, aber doch dynamischer ausgefallen als beispielsweise im Opel Astra 1.3 CDTI ecoFlex mit 95 PS. So kommt erst gar nicht der Eindruck auf, dass man gefühlt eine Ewigkeit braucht, um beispielsweise nach Ampelstopps auf Touren zu kommen. In diesem Insignia vermittelt der Sparmotor einen Hauch von Dynamik.
Manuelles Sechsganggetriebe im Insignia
Während in Spritsparmodellen anderer Hersteller häufig ein manuelles Fünfganggetriebe zum Einsatz kommt, verrichtet im Insignia ein Sechsganggetriebe ohne Beanstandungen seine Arbeit. Die Lenkung spricht direkt an, was Fahrer freuen wird, die eine direkte Rückmeldung erwarten. Die ecoFlex-Modelle im Portfolio von Opel kommen bei den Kunden übrigens gut an, wie Marx berichtet. 40 Prozent aller Verkäufe entfallen auf diese Spritsparmodelle, Tendenz steigend.
Da gerade Flottenkunden, für die der Insignia besonders interessant ist, auf den Verbrauch achten, dürfte dem 1.4 Liter Benziner neben den ohnehin stark nachgefragten Dieselmotoren eine besondere Bedeutung zukommen. Als nettes Feature für die Dienstwagennutzer unter den Insignia-Kunden bieten die neuen Navigationsgeräte auch ein elektronisches Fahrtenbuch an, bei denen zwischen dienstlichen und privaten Fahrten unterschieden werden kann.
Im Insignia der neuen Modellgeneration kommt auch die nächste Generation der Frontkamera zum Einsatz.
Für einen Aufpreis von 625 Euro bekommt der Kunde nicht nur einen Spurhalteassistenten und eine Schildererkennung, sondern auch den Abstands- und Kollisionswarner. Er informiert den Fahrer mittels Warnton vor einem Unterschreiten des vorher eingestellten Sicherheitsabstandes. Ein Feature, für das man sich auf jeden Fall entscheiden sollte, steigert es doch deutlich die Sicherheit. Ein Muss ist auch die Einparkhilfe (Aufpreis 520 Euro), denn sowohl die Limousine als auch der Kombi bieten keine gute Sicht nach hinten.
Wer Interesse am Opel Insignia 1.4 ecoFlex hat, muss für den Viertürer mindestens 25.980 Euro bezahlen, der Sports Tourer mit dieser Motorisierung startet bei 27.170 Euro. Günstig ist das nicht, doch dafür bekommt man dann aber auch ein ausgesprochen stimmiges Gesamtpaket geliefert.