Opel bietet wieder selbst Autofinanzierungen an

GM übernimmt GMAC

Opel bietet wieder selbst Autofinanzierungen an
Opel sieht sich trotz Russland auf einem guten Weg. © dpa

Der Opel-Mutterkonzern GM hat den firmenfremden Finanzpartner GMAC übernommen. Damit kann der Rüsselsheimer Hersteller Autofinanzierungen wieder im eigenen Haus anbieten. Für den Kunden bietet das Vorteile.

Opel vergibt Leasing-Verträge und Autokredite bald wieder im eigenen Haus. Der bislang firmenfremde Finanzpartner GMAC wird vom Opel-Mutterkonzern General Motors übernommen. Der Schritt ist beim Kampf um die Autokäufer von Vorteil, denn so lassen sich leichter attraktive Finanzierungsangebote schnüren. Darauf verwies GM-Finanzchef Dan Ammann bei der Verkündung des Zukaufs am späten Mittwoch (Ortszeit) in Detroit.

GMAC finanziert seit Jahrzehnten Opel-Autos und überdies auch die Modelle der in Deutschland noch vergleichsweise jungen Schwestermarke Chevrolet. Früher gehörte GMAC ebenfalls zu General Motors. Der US-Autokonzern verkaufte jedoch im Jahr 2006 die Mehrheit an dieser Tochtergesellschaft an den Finanzinvestor Cerberus.

Autofinanzierungen wieder in eigenen Händen

Das aktuelle GM-Management nimmt die Autofinanzierung wieder in die eigenen Hände. Der Konzern hatte für den nordamerikanischen Markt bereits vor zwei Jahren den Autofinanzierer AmeriCredit geschluckt. Um auch in Europa, Lateinamerika und China selbst Finanzierungen anbieten zu können, kauft GM nun den internationalen Zweig seiner Ex-Tochter GMAC. Diese hatte sich zwischenzeitlich in Ally Financial umbenannt.

Für Opel ist der Umstand, dass man jetzt wieder selbst Autofinanzierungen anbieten kann, von großer Bedeutung. Denn angesichts des schwachen Automarkts in Europa können so günstigere Finanzierungen für die eigenen Autos angeboten werden und so der Absatz angekurbelt werden. "Für uns die Übernahme von GMAC ein wichtiger strategischer Schritt. Dadurch ist es möglich, unseren Kunden attraktivere Finanzierungsangebeote zu machen", sagte ein Opel-Sprecher auf Anfrage der Autogazette.

Die Übernahme des internationalen Zweigs von Ally Financial ist 4,2 Milliarden Dollar (3,3 Mrd Euro) schwer. Die Finanzfirma will mit dem eingenommenen Geld ihre Schulden beim US-Steuerzahler abstottern. Denn das Unternehmen musste genauso wie sein ehemaliger Mutterkonzern in der Finanz- und Wirtschaftskrise vom Staat gerettet werden. Die Wettbewerbshüter müssen der Übernahme allerdings noch zustimmen. Der Kauf soll dann Mitte kommenden Jahres endgültig abgeschlossen sein. (AG/dpa)

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