Opel übernimmt GM-Europageschäft

Auch Cadillac und Chevrolet im Angebot

Opel übernimmt GM-Europageschäft
Opel-Chef Karl-Thomas Neumann führt auch die Opel Group © Opel

General Motors hat Opel die Verantwortung für alle Marken des Unternehmens in Europa und Russland übertragen. Die eigens dafür gegründete Gesellschaft Opel Group sollen Entscheidungsprozesse vereinfacht werden.

Opel erhält von Mutter General Motors die volle Verantwortung in Europa. Die zum 1. Juli gegründete Gesellschaft Opel Group ist nun nicht allein mehr für die Marken Opel und Vauxhall zuständig. "Wir sind inzwischen mehr als Opel/Vauxhall allein. Mit der Opel Group passen wir unsere organisatorische und rechtliche Struktur in Europa an die operative Struktur des Geschäfts an. Wir vereinfachen unsere Entscheidungsprozesse und erhöhen unsere Effizienz", sagte Opel-Chef Karl-Thomas Neumann, der auch der neuen Gesellschaft vorsitzt.

Cadillac als Sorgenkind

Die zum 1. Juli 2014 gegründete Gesellschaft, deren Geschäftsführung fast identisch mit dem bisherigen Vorstand der Adam Opel AG ist, wird die Geschäfte vom Opel-Sitz steuern. So werden auch Cadillac und Chevrolet von Rüsselsheim aus gelenkt. Was mit dem Sitz der bisherigen europäischen Chevrolet-Cadillac-Vertretung in der Schweiz passiert, ist ebenso noch unklar wie die Zukunft von deren Chef Thomas Sedran, der zuvor auch schon als Interims-Vorsitzender von Opel der Vorgänger von Neumann war.

Chevrolet wurde von GM aus Europa abgezogen, der Abzug soll bis zum Jahr 2016 erfolgt sein. Allerdings werden Chevrolets in Russland weiter verkauft und laufen trotz eines Rückgangs beim Absatz mit 175.000 verkauften Einheiten in 2013 sehr gut. Dagegen verläuft der erneute Anlauf Cadillacs in Europa sehr schleppend. Sedran hatte zwar im Interview mit der Autogazette Jaguar Land Rover als Vorbild ausgegeben, doch sieht die Realität ganz anders aus. So verkaufte Cadillac in Deutschland pro Monat einen CTS, von den Sportwagen Chevrolet Camaro und der Corvette wurden in den ersten sechs Monaten immerhin über 400 Einheiten in Deutschland verkauft.

Neuman sieht Vertrauensbeweis von GM

Neumann selbst sieht in der Neugründung einen "weiteren Vertrauensbeweis unserer Muttergesellschaft GM." Zudem sei die neue Strukturierung "ein wichtiger Schritt bei der Umsetzung unseres Zehnjahresplans DRIVE! 2022." Bis zum Jahr 2022 will das Unternehmen in Europa einen Marktanteil von acht Prozent erreichen. Zudem soll die Gewinnmarge auf fünf Prozent sowie die Qualität der Produkte und die Zufriedenheit der Kunden und Mitarbeiter gesteigert werden.

Dass die Mitarbeiter in der neuen, rund 100 Mann starken Organisation berücksichtigt werden, ist vertraglich gesichert. "Wir haben sichergestellt, dass im Zuge der organisatorischen Neuaufstellung die Mitbestimmung in gleichem Umfang erhalten bleibt", so Gesamtbetriebsratschef Wolfgang Schäfer-Klug, "wir freuen uns, dass der Kurs, Opel zu stärken, fortgesetzt wird. Die Reorganisation des Europageschäfts bietet aus Opel-Sicht mehr Chancen für Wachstum und Beschäftigung." (AG/TF)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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