Opel Astra H im Vorteil gegenüber dem VW Golf V

Gebrauchter Kompakter

Opel Astra H im Vorteil gegenüber dem VW Golf V
Der Opel Astra H präsentiert sich sehr zuverlässig. © Opel

Bei den aktuellen Angeboten fährt die Konkurrenz hinterher. Doch im Rennen der mittlerweile abgelegten Generationen des Opel Astra und VW Golf hat der Kompakte aus Rüsselsheim die Nase vorn.

Der Opel Astra ist der ewige Golf-Rivale. Aber bei den Zulassungszahlen hat der VW seine Nase stets klar vorn. Ein Blick auf die Fitness im Alter dürfte nüchtern agierende Gebrauchtwagenkäufer klar auf die Opel-Seite ziehen. Zumindest der Astra H zeigt sich als das beständigere Auto gegenüber vergleichbar alten Golfs. Dieses Fazit lassen die Erkenntnisse des «TÜV Report 2016» zu.

Kaum Probleme bei TÜV und ADAC

Während der Golf V bei der Hauptuntersuchung (HU) weit öfters beanstandet wird als der Durchschnitt der untersuchten Autos, rangiert der Astra H unter dem Schnitt. Aber mängelfrei ist auch der kompakte Opel nicht. Besonders oft brechen ihm die Federn an Vorder- und Hinterachse, auch Lenkgelenke und Spurstangen machen typischerweise Probleme. Weiteres Manko: die wenig soliden Bremsscheiben.

Auch der ADAC hat unter dem Strich wenig am Astra H zu kritisieren und spricht von einem hohen Qualitätsniveau, vor allem im Vergleich zum Vorgänger. Zu den vom Autoclub beanstandeten Mängeln zählen defekte Turbolader bei bis 2006 gebauten 1,9-Liter-Dieseln. Bei Benzinern mit 1,6 Litern bis zum Baujahr 2004 streikten öfters die Einspritzdüsen. Bei der gleichen Motorisierung und dem 1,7-Liter-Diesel lief zudem öfters der Anlasser nach.

Opel Astra H mit Vielfalt an Aufbauten

Die dritte Generation des Opel Astra (H) kam 2004 auf den Markt und wurde bis 2010 als Neuwagen verkauft. Auffällig zeigte sich die Vielfalt bei den Aufbauten: Opel baute den Kompakten als fünftüriges Fließheck, als Kombi (Caravan), Coupé und Stahldach-Cabrio (Twin Top). Ende 2006 brachte ein Facelift kleinere Veränderungen, die Leuchten und die Stoßfänger wurden modernisiert und nicht viel mehr. 2008 brachte Opel noch ein Stufenheck, das sich allerdings kaum verkaufte - auch weil es nur mit dem 1,6-Liter mit 85 kW/115 PS angeboten wurde. Aber es hielt Opel-Tugenden wie ein sicheres Fahrwerk und ausgewogenen Federungskomfort hoch.

Insgesamt deckt der Opel Astra Nummer drei ein recht breites Leistungsspektrum ab. Die Benziner kommen je nach Baujahr und Aufbau auf 66 kW/90 PS bis 177 kW/240 PS. Die Diesel decken eine Spanne von 59 kW/80 PS bis 110 kW/150 PS ab - ein Kraftmeier unter den Selbstzündern fehlt damit. Den Caravan konnten die Kunden auch als Autogasversion mit 85 kW/115 PS kaufen.

Opel Astra H OPC mit 240 PS

Diesel-Käufer sollten wissen: Erst ab 2007/2008 gehörte ein Rußpartikelfilter zum Serienumfang. Speerspitze in Sachen Motorkraft sind die OPC-Modelle mit 177 kW/240 PS. Wer ein solches vom H sucht, muss im Fall des dreitürigen Astra OPC Nürburgring Edition von 2008 noch rund 10.480 Euro investieren, bei einer Laufleistung von 86.000 Kilometern, so der Eintrag in der Schwacke-Liste.

Mit etwa 5850 Euro sollte kalkulieren, wer einen 1.8 Sport als Fünftürer mit 103 kW/140 PS von 2006 in Betracht zieht (110.000 Kilometer). Den Astra 1.3 CDTI Caravan DPF Selection mit 66 kW/90 PS vom Baujahr 2010 gibt die Preissammlung mit 6500 Euro im Durchschnitt an - bei um die 96.200 Kilometern auf der Uhr. (dpa/tmn)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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