Leicht nachgeschärft

Audi R8 GT

Die beiden Audi R8-Versionen mit 309 kW/420 PS und 386 kW/525 PS sind nicht scharf genug? Kein Problem. Denn für alle, die die Straße nur allzu gern gegen die Rennstrecke eintauschen, bietet Audi jetzt den R8 GT.

Von Stefan Grundhoff


Im Rahmen des Grand Prix Historique in Monaco hat der Ingolstädter Autobauer sein neuestes Spielzeug präsentiert. Den R8 GT legt der Hersteller in einer Sonderedition von gerade einmal 333 Fahrzeugen auf. Da heißt es, schnell sein, zugreifen und mit der platinfarbenen Kreditkarte winken. Dann steht dem sportlichen Neuzugang in der hauseigenen Garage kaum mehr etwas im Wege.

100 Kilo weniger Gewicht

Womit Hauptkonkurrent Porsche seit Jahr und Tag seine überschaubaren Modellreihen frisch hielt, hat sich mittlerweile auch bis nach Ingolstadt und Neckarsulm herumgesprochen. Sonderserien und Mini-Auflagen sind für die finanzstarken Kunden das exklusive Salz in der Suppe. Da macht der Audi R8 GT keine Ausnahme. Eine leichte Leistungsspritze von 386 kW/525 auf 412 kW/560 PS, satte 100 Kilogramm weniger Leergewicht und die Androhung, dass nach 333 verkauften Straßenrennern Schluss mit lustig ist, sollten reichen, um die Nachfrage weltweit anzufachen.

Die 26 kW/35 PS Mehrleistung, die leichte Erhöhung der Höchstgeschwindigkeit auf 320 km/h, die 100 Kilogramm weniger, die der sportlichste Serien-R8 weniger auf die Waage bringen soll, sprechen für sich. Sequentielles Getriebe, Komfortausstattung und Allradantrieb blieben obligatorisch an Bord, was die Diätmaßnahme noch etwas schwerer in der Umsetzung werden ließ. 1525 Kilogramm statt 1625 Kilogramm wiegt der Manufakturrenner mit Produktionsstandort Neckarsulm. Damit ist der R8 GT immer noch kein Leichtgewicht, aber schließlich zählt jedes Gramm. Eine Pferdestärke muss sich so gerade einmal mit 2,7 Kilogramm abmühen. Das scheint machbar.

In 3,6 Sekunden auf 100

100 Kilo leichter als das Serienfahrzeug Foto: Audi

Die wertvollen 100 Kilogramm wurden durch ein ganzes Konglomerat von Einzelmaßnahmen am gesamten Fahrzeug eingespart. So gibt es leichte Rennschalensitze, veränderte Leichtbauhauben, dünnere Teppiche und modifizierte Glaselemente, die sich insgesamt auf zwei Zentner Ersparnis summieren. Audi gibt für den R8 GT einen wenig kaufentscheidenden Durchschnittsverbrauch von 13,7 Liter Super auf 100 Kilometern an. Den Spurt von 0 auf 100 km/h schafft der R8 GT in 3,6 Sekunden; bis zur 200er-Marke vergehen 10,8 Sekunden. Das maximale Drehmoment von 540 Nm liegt bei 6500 Touren an. Die Maximaldrehzahl liegt bei 8700 U/min. Die auf dem eigenen Konto ist mit 193.000 Euro fast genauso hoch.

Noch wichtiger: Durch das Mindergewicht und zahlreiche Aerodynamikmaßnahmen soll sich das Fahrverhalten des Audi R8 GT zudem deutlich verbessert haben. So bringen Spoiler, Flaps und Schweller an Front und Heck deutlich mehr Anpressdruck. Wer den R8 GT insbesondere auf der Rennstrecke ausführen möchte, kann mit einem Race-Paket nochmals effektvoll nachschärfen. Es gibt unter anderem Überrollbügel, Vierpunkt-Gurte, Feuerlöscher und Notausschalter für die Batterie. Für den echten Renneinsatz kann ein Bügelmodul mitgeliefert werden, das aus dem Überrollbügel einen vollwertigen Käfig macht und einen Vierpunkt-Gurt Drehverschluss umfasst. Dann fehlen nur noch die Rennreifen, eine Startnummer und es kann losgehen. Mit der serienmäßigen Launchcontrol dürfte selbst beim Start kaum etwas schiefgehen. (mid)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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