i-Männchen von Hyundai feiert Weltpremiere

Bologna ist als Ort für die Weltpremiere des neuen Hyundai i10 mit Bedacht gewählt. Sein Vorgänger Atos war in Italien ein Bestseller. Entsprechend hoch sind die Erwartungen an den Nachfolger – auch in Deutschland.

Von Stefan Grundhoff

Der Hyundai ist weltweit ein erfolgreicher Kleinwagen. In Deutschland wurde der hoch aufgeschlossene Atos mehr als 50.000 Mal verkauft. Lange Zeit war der wendige Koreaner mit einem inoffiziellen Verkaufspreis von 7.000 bis 8.000 Euro eine der günstigsten Möglichkeiten, auf dem deutschen Markt ein neues Auto zu erwerben. Sein Nachfolger Hyundai i10 feiert am Mittwoch auf der Bologna Motor Show seine Weltpremiere. Am 7. März kommenden Jahres kommt er zu den Händlern.

Deutlich erwachsener als Vorgänger

Das i10-Design hat im Vergleich zum alten Atos gewonnen. Der neue i10 wirkt weniger kindlich, sondern besonders durch die Front- und Heckelemente des größeren Golf-Konkurrenten i30 deutlich erwachsener. Die Linien sind klar, der Radstand groß und die Räder im serienmäßigen 13-Zoll-Format nicht nur optisch eine Nummer zu klein. Optional gibt es immerhin auch 14- und 15-Zöller. Der i10 soll sich besonders als Zweit- und Drittwagen in Familien einnisten und verheirateten Frauen mit kleinen Kindern gefallen. Große Türen und Fensterflächen dürften neben der leicht erhöhten Sitzposition und dem günstigen Preis jedoch auch senioren gefallen.

Dabei ist der i10 trotz überschaubarer Dimensionen von 3,57 Metern Länge und 1,60 Metern Breite weit mehr als ein schnöder Billigheimer. Er ist klein, wendig und überaus geräumig. Dank seines Radstandes von 2,38 Metern können im Innenraum bequem bis zu vier Erwachsene sitzen. Den schmalen fünften Platz in der Fondmitte sollte man aus gutem Grund leer lassen. Hinter der weit öffnenden Heckklappe gibt es einen 225 Liter großen Kofferraum, der sich durch umklappen der 40:60 teilbaren Rückbank aus 910 Liter vergrößern lässt. Leider lässt sich die Rückbank nicht verschieben.

Bei Sicherheit gespart

Geräumiger Innenraum Foto: Hyundai

Die Überflächen und Materialien haben am deutlichsten gewonnen. Abgesehen vom Plastiklenkrad und den zu kurzen Kopfstützen im Fond gibt es im Innenraum nichts auszusetzen. Die Sitze sind ordentlich, die Beinauflage ausreichend und das Cockpit übersichtlich. Serienmäßig gibt es ein CD-Radio mit Anschlussmöglichkeiten für einen iPod oder MP3-Player.

Bei der Sicherheit hat Hyundai jedoch überraschend deutlich gespart. Serienmäßig sind allen Modellen allein zwei Airbags und ABS. Das ist zu wenig. Nur optional oder in höheren Ausstattungsvarianten sind zwei Kopfairbags und ESP verfügbar. Produziert wird der neue i10 im indischen Hyundai-Werk in Chennai. In seinem Heimatland Indien ist der i10 gerade seit einem Monat im Handel - parallel zum alten Atos. Rund 9.000 Fahrzeuge konnten von dem Neuling auf Anhieb verkauft werden. In den nächsten Monaten kommt der i10 in mehr als 70 Ländern weltweit auf den Markt.

Unter 10.000 Euro

Fahrspaß bleibt nicht außen vor Foto: Hyundai

Trotz überschaubarer Dimensionen und des geräumigen Innenraums soll der Fahrspaß nicht außen vor bleiben. So ist der neue Hyundai i30 mit zwei Benzinern und einem Dieseltriebwerk zu bekommen. Der kleine Vierzylinder mit 1,1 Litern Hubraum leistet 48 kW / 66 PS und 100 Nm Drehmoment. Die Höchstgeschwindigkeit von 150 km/h sollte für die meisten reichen. Der Gesamtverbrauch soll bei fünf Litern Super auf 100 Kilometern liegen.

Deutlich kraftvoller dürfte man mit dem 1,1 Liter großen Commonrail-Diesel unterwegs sein, der 55 kW / 75 PS und 155 Nm leistet. Er ist 165 km/h schnell und gibt sich mit 4,3 Litern Diesel auf 100 Kilometern zufrieden. Ende 2008 soll zusammen mit der Markteinführung des neuen SUV Hyundai Veracruz und dem Getz-Nachfolger i20 ein 1,2 Liter Triebwerk mit 80 PS die i10-Palette abrunden. Der Basispreis des Hyundai i10 1.1 dürfte unter der 10.000-Euro-Marke liegen.

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