Hyundai knöpft sich die Premiumklasse vor

Hyundai will der Konkurrenz aus Europa mit dem Edel-SUV Veracruz das Fürchten lernen. Auch bei den Luxuslimousinen holen die Koreaner zum großen Wurf aus.

Von Stefan Grundhoff

Der erste SUV-Trend kam aus Amerika. Dann konterten die Asiaten und nunmehr räuspern sich die Europäer. Der Markt der beliebten Crossover mit viel Platz und Allradantrieb ist in Mittel- und Oberklasse schier unüberschaubar geworden. Nachdem Hyundai in den vergangenen Monaten aus der Vision Arnejs das Kompaktklassemodell i30 zauberte, setzen die Koreaner jetzt wieder verstärkt auf die Allzweckwaffe SUV. In den USA kam vor wenigen Wochen der neue Veracruz auf den Markt. Der 4,80 Meter lange Allradler ist unter dem Santa Fe positioniert und soll Subaru, BMW, Mercedes und Toyota Kunden abluchsen. Spätestens im kommenden Jahr kommt der Hyundai Veracruz auch nach Europa - mit einem drei Liter großen V6-Commonrail-Diesel, der 176 kW/240 PS und 450 Nm Drehmoment an beide Antriebsachsen bringt.

Ähnlichkeit zum Santa Fe

Das Design des wenig spektakulär gezeichneten Veracruz zeigt leichte Ähnlichkeiten zum weltweit erfolgreichen Volumenmodell Santa Fe. In den USA sorgt ein 3,8 Liter starkes V6-Triebwerk mit 191 kW / 260 PS und 348 Nm Drehmoment für standesgemäße Fahrleistungen. Auch in den USA ist mittelfristig ein Einsatz des Commonrail-Diesels geplant. In den USA startet das Basismodel Hyundai Veracruz 3.8 GLS bei 26.305 US-Dollar. Die Topversion Limited mit elektrischen Ledersitzen, Allradantrieb und Keyless Go und Satellitenradio kostet mindestens 32.305 US-Dollar.

Erinnerungen an vergangene BMW-Zeiten

Hyundai Genesis Foto: Werk

Doch nicht nur die SUV-Konkurrenz kann sich warm anziehen. Einer der Stars auf der New York Autoshow war die Studie des Hyundai Genesis. Die rund fünf Meter lange Luxuslimousine zeigt sich betont elegant und dynamisch und weckt nicht nur durch den angedeuteten Hofmeister-Knick in der C-Säule Erinnerungen an vergangene BMW-Zeiten. Die sehenswerte Front dürfte ebenso seriennah das Gesicht des neuen Grandeur zeigen, wie das flache Heck mit signifikant roten Leuchteneinheiten. Die LED-Leuchten vorn dürften im Gegensatz zum Rücklicht jedoch der Studie vorbehalten bleiben.

Der Genesis wird wie zukünftig auch andere Hyundai-Modelle über die Hinterachse angetrieben. Das 4,6 Liter große Achtzylindertriebwerk mit Vierventiltechnik leistet rund 300 PS und ein maximales Drehmoment von 400 Nm. Die Kraftübertragung an die Hinterachse erfolgt mit einer Sechsstufenautomatik von ZF. Bei den Getriebespezialisten am Bodensee lassen unter anderem auch BMW, Jaguar und Audi schneidern - mit besten Kritiken. 0 auf 100 km/h in unter sechs Sekunden und eine Höchstgeschwindigkeit in Richtung 250 km/h unterstreichen den sportlichen Anspruch des neuen Vorzeigemodells.

«Der Genesis ist reif für diese Herausforderung»

“Der Genesis Concept erweitert unser Portfolio in Bezug auf Performance, Design und Packaging in ganz neue Regionen”, so Steve Wihite, Chief Operating Officer von Hyundai Motor America, “wenn der Genesis 2008 auf den Markt kommt, wird er Hyundai ins Getümmel zwischen den besten Limousinen katapultieren. Und der Genesis ist reif für diese Herausforderung.” Ein Radstand von 2,94 Metern und eine Breite von 1,86 Metern garantieren luxuriöse Platzverhältnisse für bis zu fünf Personen. Zur Serienausstattung des Hyundai Genesis gehören unter anderem ESP, acht Airbags, Abstandstempomat, klimatisierte Sitze, Xenon-Scheinwerfer, Rückfahrkamera und eine elektrische Parkbremse.

Dieses Komplettpaket soll auf dem US-Markt für deutlich unter 30.000 US-Dollar zu bekommen sein. Ein Preis, der auch der europäischen Konkurrenz Angst machen dürfte, denn ab Herbst 2008 könnte der Genesis auch in Europa Einkehr halten. Für eine konkurrenzfähige Fahrdynamik gibt es nicht nur den Hinterradantrieb, sondern eine Gewichtsverteilung von 53:47 Prozent zugunsten der Vorderachse.



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