Honda: Mehr Luxus im Legend

Die letzten Modelle des Honda Legend sind in Europa nicht gerade auf großes Interesse gestoßen. Bei der neuesten Generation der asiatischen Luxuslimousine könnte das anders werden. Sie steckt voller Hightech und sieht auch noch klasse aus.

von Stefan Grundhoff

Die deutschen Kunden sind besonders in der Luxusklasse bekanntermaßen Patrioten. Doch 7er BMW, Mercedes S-Klasse und Audi A8 könnten einen Konkurrenten bekommen, den bisher kaum jemand als solchen gesehen hat: Der neue Honda Legend hat zumindest von seinen Voraussetzungen das Zeug zum Erfolgsmodell, denn einen derartigen Innovationsträger hat Honda seit dem NSX nicht mehr auf die Straße gebracht. Leider fehlen zum Start Diesel- oder Hybridvarianten. Dabei sind es weniger die klassenüblich großen Dimensionen von 4,95 Meter Länge oder die kraftvolle Motorisierung mit einem 3,5 Liter großen Sechszylinder, der knapp 300 PS leistet. Der neue Legend, der in Asien und den USA bereits auf der Straße fährt, ist ein echter Innovationsträger.

Denn anders als Lexus, die mit dem neuen LS eine üppig dimensionierte Sänfte gegen die deutsche Premiumkonkurrenz stellen, will Honda eine besonders fahraktive Luxuslimousine präsentieren. Durch den Einsatz von Leichtbaukomponenten liegt das Gewicht bei knapp 1900 Kilogramm. Damit gehört man neben Audi A8 und Jaguar XJ, die beide über Alukarossen verfügen, zu den Fliegengewichten im oberen Segment.

Variabler Allradantrieb

Der neue Legend kommt kraftvoll aus der Kurve Foto: Werk

Gleichermaßen dynamisch und innovativ ist das Antriebskonzept. Ähnlich wie immer mehr Konkurrenzmodelle setzt auch Honda auf einen variablen Allradantrieb. Der glänzt mit einer zukunftsweisenden Technik und soll für sportiven Fahrspaß sorgen. Nicht nur zwischen den Achsen variiert die Kraftverteilung je nach Fahrzustand zwischen 30:70 und 70:30, sondern auch zwischen den einzelnen Rädern der Hinterachse. So kann der neue Legend bei einer Kurve das kurvenäußere Rad um bis zu fünf Prozent stärker beschleunigen als das innere. Folge: das Fahrzeug kommt besonders kraftvoll aus der Kurve und bringt die maximale Leistung auf den Boden.

Und an Leistung mangelt es dieser Limousine wahrlich nicht. Der 3,5 Liter große Sechszylinder leistet 217 kW / 295 PS und ein maximales Drehmoment von 353 Nm, das bei 5.000 U/min zur Verfügung steht. Die abgeriegelte Höchstgeschwindigkeit liegt bei 250 km/h, den Spurt Null auf 100 km/h schafft die allradgetriebene Automatiklimousine in 7,3 Sekunden. Der Durchschnittsverbrauch soll bei zwölf Litern auf 100 Kilometer liegen. Die Asiaten nennen das Antriebskonzept verheißungsvoll «Super-Handling All-Wheel-Drive». Hört sich an wie bei einem Kleinwagen der Jazz-Klasse, ist derzeit aber derzeit nur im Honda Legend zu haben.

Hightech vom Feinsten

Der neue Legend hat jede Menge Hightech an Bord Foto: Werk

Doch die technischen Innovationen gehen noch weiter. DVD-Navigation, Kurvenlicht und belüftete Ledersitze bietet in dieser Klasse jeder. Doch eine aktive Motorhaube, die Fußgänger bei einem Aufprall auf die Motorhaube schützt, ist derzeit nur beim neuen Jaguar XK zu haben. Ähnlich wie bei ihm wird auch beim japanischen Allradler die Motorhaubenverankerung pyrotechnisch ausgelöst und dämpft so den Aufprall von Kopf und Oberkörper.

Damit es am besten gar nicht erst zu einer Kollision kommt, ist der Legend serienmäßig mit einem Abstands-Tempomaten ACC und einem Unfallvermeidungssystem, Collision Mitigation Brake System ausgestattet. «CMBS» arbeitet eng mit dem Abstandsradar zusammen und unterstützt den Fahrer, wenn er zu nah hinter einem vorausfahrendem Auto herfährt.

Im Notfall bremst die Limousine

Ist der Mindestabstand zu gering, wird der Fahrer durch visuelle und akustische Signale zunächst auf die Situation hingewiesen. Bleiben Tempo und Abstand unverändert, wird der Sicherheitsgurt vorgespannt und die Bremse vorsichtig aktiviert. Sollte der Unfall unvermeidlich sein, folgt eine Notfallbremsung und die Gurtstraffer werden aktiviert. Das Sicherheitspaket des Honda Legend umfasst weiterhin Front-, Seiten- und Kopfairbags, sowie ESP und ABS. Die Bedienung des Multi-Info-Displays funktioniert über einen zentralen Controller ähnlich wie bei iDrive oder MMI.

Termin für den Verkaufsstart in Europa und auch der Preis des neuen Honda Legend stehen derzeit noch nicht fest. Aller Voraussicht nach wird der Edel-Japaner im Herbst diesen Jahres auf den Markt kommen.

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