Glückswürfel

Neuvorstellung Nissan Cube

Schönheit liegt bekanntlich im Auge des Betrachters. Wenn der Nissan Cube 2009 nach Europa kommt, wird man ihm eines jedenfalls nicht vorwerfen können: Dass er im Straßenbild untergeht.

Von Sebastian Viehmann

Kantige Kombi-Vans sind wieder im Kommen. Der Renault Kangoo hält seit langem die Fahne hoch und wurde für 2009 auch in der verkürzten Lifestyle-Version Be Bop angekündigt. Fiat schickt den Qubo ins Rennen, ein Hochdach-Kombi auf Nutzfahrzeug-Basis. Kia will im nächsten Jahr den Soul nach Europa bringen. Der Nissan Cube ist kein Neuling, sondern kommt 2009 in der dritten Generation auf den Markt. Allerdings versucht Nissan zum ersten Mal auch in Europa sein Glück mit dem Cube. Dort konnten sich kastenförmige Kleinwagen wie der Suzuki Wagon R bislang nie so recht durchsetzen, während derartige Fahrzeuge im verstopften Tokio wegen der kompakten Abmessungen bei guter Übersichtlichkeit sehr beliebt sind.

Ein Auto fürs Herz

er japanische Mikrovan ist nur 3,98 Meter lang, hat aber einen Radstand von 2,53 Metern. Damit lässt sich im Innenraum fast jeder Winkel ausnutzen. «er Cube ist mehr ein Fortbewegungsmittel denn ein Automobil - ein Fahrzeug, das auch solche Menschen ins Herz schließen können, die Autos nicht lieben» glaubt der amerikanische Nissan-Vize Al Castignetti. Das ungewöhnlichste Element an diesem Karosserie-Würfel mit abgerundeten Kanten ist die Heckklappe.

Das Cockpit im Nissan Cube Foto: Nissan

Weil der Cube nur eine D-Säule hat, zieht sich die Heckscheibe komplett ums rechte Fahrzeugheck herum. Die Heckklappe schwingt wie eine Tür zur Seite auf - ein Konzept, das in engen Parklücken freilich seine Tücken hat, wie man am Toyota RAV 4 oder Daihatsu Terios sieht. Grund für die ungewöhnliche Heckscheibe ist eine bessere Übersicht nach hinten beim Spurwechsel.

Klobiges Armaturenbrett

Das Interieur des Cube ist sehr geräumig. Durch das klobige, komplett auf einer Höhe verlaufende Armaturenbrett fühlt man sich ein bisschen wie in einem Boot. Die Rückbank ist höher montiert als die Vordersitze und in Längsrichtung verstellbar. Außerdem kann man sie umklappen und als Liegefläche oder Stauraum nutzen. Im ganzen Innenraum sind diverse Becher- und Flaschenhalter verteilt. An mehreren Stellen, sogar im Dachhimmel, findet sich das Gestaltungselement konzentrischer Kreise.

So schaut der Nissan Cube von oben aus Foto: Nissan

Es sieht aus wie die Kreise, die ein Wassertropfen in einer Pfütze hinterlässt. Es gibt Haken zum Aufhängen von Einkaufstüten, die man diversen Orten - darunter am Armaturenbrett und an den hinteren Türen - anbringen kann. Farbige Gummibänder passen in Ausschnitte in den Türarmlehnen und sichern Landkarten und diversen Krimskrams. Die Kunden sollen außerdem viele Möglichkeiten zur Individualisierung des Cube bekommen, etwa verschiedene Glasdächer und Karosserie-Dekorsets.

Motor mit 122 PS

Die Frontansicht des Nissan Cube Foto: Nissan

Den Antrieb des Fünfsitzers übernimmt in der für Nordamerika bestimmten Version ein 1,8-Liter Benziner mit 122 PS. Für den europäischen Markt wird Nissan den Fronttriebler wahlweise mit einem 1.6-Liter-Benzinmotor oder einem Dieselmotor anbieten. Dazu wählen die Japaner den 1.5 dCi, das sparsame Diesel-Arbeitspferd im Renault-Nissan-Verbund. Die europäische Markteinführung soll Ende 2009 beginnen. Zu den Preisen hat Nissan noch keine Angaben gemacht.

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