Frauenanteil bei Neuwagenkauf abnehmend

Mini am beliebtesten

Frauen fühlen sich beim Neuwagenkauf immer weniger angesprochen. Zudem macht sich ein „Methusalem-Effekt“ bemerkbar.

Die Autohersteller schaffen es kaum noch, jüngere Frauen mit ihren Produkten anzusprechen. Laut einer Analyse des CAR-Center Automotive Research an der Universität Duisburg-Essen waren im ersten Halbjahr weniger als 30 Prozent aller Neuwagenkäuferinnen jünger als 45 Jahre. Vor acht Jahren lag der Anteil noch bei 44 Prozent. „Der Methusalem-Effekt bei den Neuwagenkäufern ist bei den Frauen besonders sichtbar“, sagte Institutsleiter Ferdinand Dudenhöffer.

Angebot spricht Frauen nicht an

Lediglich 3,9 Prozent aller Käuferinnen waren jünger als 25, dafür aber 10,1 Prozent älter über 70, heißt es weiter. Zum einen liegt die abnehmende Tendenz aber auch an der Steigerung der Tageszulassungen, die mit hohen Rabatten angeboten werden und bei denen jüngere Damen eher zugreifen als ältere. Zudem – so Dudenhöffer – würde das schwache Geschlecht von den Herstellern nicht richtig angesprochen werden. PS und dicke Räder ständen eher im Vordergrund als Eleganz und Chic. Zudem wirke die Aufreihung der Neuwagen beim Autohändler im Gewerbegebiet nicht unbedingt anziehend. Und in Großstädten würden junge Frauen das immer breiter werdende Carsharing-Angebot bevorzugen.

Besonders auf Eleganz und Chic stehen die Damen, wie die Marke Mini unter Beweis stellt. Bei der britischen BMW-Tochter liegt der Frauenanteil über 51 Prozent. Es folgen mit Abstand Suzuki mit 42 Prozent, Peugeot mit 40,8 Prozent und Hyundai mit 40,3 Prozent.

Auch ähnlich gestaltete Modelle wie Mini finden viele Frauen anziehend. So liegen die Frauenanteile beim Audi A1, Opel Adam, Fiat 500, Citroen C1 oder dem Renault Twingo auch über 50 Prozent. Dagegen überrascht der eher geringe Frauenanteil von 28,1 Prozent beim Smart. (AG)

Vorheriger ArtikelTesla senkt Jahresziele
Nächster ArtikelMercedes knackt Millionenhürde im Juli
Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

Keine Beiträge vorhanden