Fangemeinde für Design-Scooter gesucht

Piaggio Beverly 300i.e.

Fangemeinde für Design-Scooter gesucht
In Italien ist die Piaggio Beverly 300i.e. sehr beliebt © Foto: Piaggio

Jetzt besitzt auch der Roller Beverly von Piaggio den hauseigenen 300er Einspritzmotor. In Italien ist er ein Bestseller, hierzulande findet der Piaggio Beverly nicht ganz so leicht eine größere Fan-Gemeinde.

Von Norbert Meiszies

Großrad-Roller sind in Deutschland aufgrund ihres kleinen Stauraumangebots nicht so populär wie in Italien und wie Scooter mit ausreichend Platz unter der Sitzbank. Das könnte sich mit dem neuen Beverly des Jahrgangs 2010 ändern. Angeboten wird er in den beliebten Hubraumklassen mit 125 ccm und 300 ccm. Beide Piaggio-Motoren entsprechen mit elektronischer Benzineinspritzung und geregeltem Katalysator den aktuellen Technik-Anforderungen.

Neue Optik

Sofort fällt die neue Optik mit dem Dual-Reflektorscheinwerfer auf. Die Blinkereinheit mit Tagfahrlicht ist nicht mehr an der Lenkerverkleidung angebracht, sondern in die Frontverkleidung integriert. LED-Technik hat hier Einzug gehalten, ebenso in den neu gestalteten Rückleuchten.

Die Designer durften sich beim Scooter richtig austoben: Der Mitteltunnel, der die Stahlrohr-Rahmenkonstruktion verbirgt, der formschöne Tankdeckel, der Lenker, die Cockpit-Einheit - alles wurde neu gestylt und wirkt wesentlich moderner. Geschmacksache sind die Felgen aus 20-Speichen-Aluguss, sie sollen die Beverly sportlich erscheinen lassen.

Neu gestaltete Sitzbank

Zwei Helme passen ins Staufach Foto: Piaggio

Verändert wurden die Fahrwerks-Dimensionen: Rollte der Vorgänger noch jeweils auf 16-Zöllern, so kommt der neue 300er mit einem 16-Zoll-Vorderrad und einem 14-Zoll-Hinterrad daher. Das gibt ihm bei weiterhin ausgezeichneter Fahrstabilität mehr Handlingspielraum und macht ihn in der Praxis noch wendiger.

Hand in Hand geht damit die Kapazitätserweiterung des Stauraums unter der neu gestalteten Sitzbank. Das Volumen wurde um etwa 50 Prozent erhöht, zwei Jet-Helme passen jetzt in die beleuchtete Ablage. Weiteren Stauraum bietet das Frontfach, das ebenfalls dem neuen Beverly-Stil angepasst wurde, in kleine Regalfächer unterteilt ist und einen 12-Volt-Anschluss besitzt.

König an der Ampel

Spaß auf längeren Touren Foto: Piaggio

Die einschneidende technische Änderung ist die Implementierung des hauseigenen Viertakt-Einzylindermotors mit Einspritzung. Die knapp 16 kW/22 PS Leistung, die der 278 ccm-Motor zur Verfügung stellt, passen ideal zum Beverly. Sie machen den Großradler im Stadtverkehr zum König an der Ampel und bei Überholvorgängen, aber auch außerorts kann der Beverly sehr gut mithalten.

Selbst längere Touren machen Spaß, zumal das Platzangebot auch im Zweipersonenbetrieb ausreicht. Eine Höchstgeschwindigkeit von 125 km/h sind möglich. Ohne Fehl und Tadel präsentieren sich die Bremsen, wobei die vordere Scheibe vergrößert wurde und jetzt 300 mm im Durchmesser misst.

Kein ABS im Angebot

Ab 4600 Euro erhältlich Foto: Piaggio

Knackig zupackend, immer kontrollierbar und mit einem exakten Druckpunkt überzeugt das System sogar Motorradfahrer. Ein ABS wird auch optional nicht angeboten. Nicht nur das macht den neuen Beverly 300 nicht gerade zum Schnäppchen: In Deutschland wird er für 4600 Euro angeboten werden. (mid)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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