Der Mitsubishi ASX als Erlöser

Mitsubishi ASX 1.8 DI-D 2WD

Später als Mitsubishi mit dem ASX Mitte des Jahres konnte man kaum ins Segment der kompakten SUV aufbrechen. Und doch ist die Sache für die japanische Marke nicht aussichtslos.

Von Martin Woldt

Als Mitsubishi im Juni den ASX einführte, konnte man sich im Web unter Die-Erloesung-naht.de vorab ein Bild machen. Gemeint war wohl eher die Lage des deutschen Importeurs als eine angekündigte Offenbarung für die Kunden. Denn obwohl das Elektroauto i-Miev schlagzeilenträchtig durch die Medienlandschaft rauschte, Geld verdiente man eigentlich nur mit dem Outlander. Nun, vier Monate nach der Markteinführung des ASX kann man dank i-Miev und ASX durchaus von einer verbesserten Stimmung sprechen. Einen durchschnittlichen Marktanteil von über zwei Prozent für den ASX unter über 70 SUV-Wettbewerbern – besser ist 2010 im Segment wohl nur der Dacia Duster aus den Startblöcken gekommen.

Kleiner Bruder des Outlanders

Das Kompakt-SUV ASX wird mit seinen 4,30 Meter Länge bei einer Breite von 1,77 Meter wie ein kleiner Outlanders gehandelt, und teilt sich mit diesem durchaus auch 70 Prozent aller Teile sowie manches weitere Fahrzeugmaß. So auch den des Radstandes von 2,67 Meter. Aber eine Schnittmenge gleicher Parameter ist kaum mehr als eine Empfehlung.

In seiner vom VW Tiguan deutlich beherrschten Fahrzeugklasse, musste er schon etwas Besonderes mitbringen, wollte er als so ziemlich letzte Neuerscheinung des Segmentes noch irgendjemandem auffallen. Die Operation ist gelungen. Insbesondere wenn man an seinen neu entwickelten 1,8 DI-D Diesel denkt, den es mit 4x4- oder mit Frontantrieb gibt. Nirgendwo anders bekommt man derzeit ein SUV, dessen Selbstzünder aus einem 1,8 Liter großen Zylinderraum 150 PS zaubert.

Mehr PS aus weniger Hubraum

Der Mitsubishi ASX misst 4,30 Meter Mitsubishi

Volkswagen (Tiguan) oder Ford (Kuga) und selbst BMW (X3 18d) benötigen für 140 PS zwei Liter Hubraum. Das verschafft dem Mitsubishi einen Gewichtsvorteil von gut 100 Kilogramm. Als Fronttriebler wiegt er weniger als 1500 Kilogramm. Sein 1.8 DI-D ist einer der ersten Diesel mit variabler Ventilsteuerung und gefällt durch seine gediegene Kraftentfaltung und ehrgeizigen Verbrauchswerte. 5,5 Liter auf 100 Kilometern (145 g/km CO2), die das Datenblatt verrät, sie liegen nach unseren ersten Fahreindrücken nicht allzu weit von der Realität entfernt.

5,7 Liter in der Stadt, 5,1 Liter über Land sind Fahrpraxiswerte, die wir längst nicht mit jedem getesteten Wettbewerber erzielten. Das mag an der wohl dosierten, häufiger möglichen und mit 2000 bar betriebenen Kraftstoffeinspritzung sowie an den variablen Schaufeln des Turboladers liegen. Das Aggregat stemmt auf diese Weise ein Drehmoment von bis zu 300 Newtonmeter auf die Kurbelwelle. Er bleibt dabei als Diesel vernehmbar, wenngleich auch alles andere als aufdringlich.

Start-Stopp serienmäßig

Sechsganghandschalter und Start-Stopp-Automatik im Mitsubishi ASX Mitsubishi

Am Start gibt es ein kleines Turboloch, ehe der ASX bei 2000 Touren sehr gut zur Sache kommt. 9,7 Sekunden verzeichnet das Datenblatt für den Sprint von null auf hundert. 200 km/h werden in der Spitze erreicht. Die Lenkung liegt gut, bei höheren Geschwindigkeiten vielleicht etwas zu leicht in der Hand. Die sechs Schaltstufen werden auf kurzen Wegen zügig abgearbeitet. Mitunter muss man etwas nachfassen, weil die Schaltgassen doch recht eng ausgelegt sind.

Neben der Schaltpunktanzeige gehört eine serienmäßige Start-Stopp-Automatik zum Sparsamkeitskonzept. Sie braucht beim Wiederanfahren an der Ampel einen Hüstler mehr als ähnliche Systeme etwa von BMW. Hastige Pizzakuriere sollten das System besser abschalten, wenn sie keinen Fehlstart riskieren wollen, was gelegentlich passiert. Die Bremsen könnten nach unserem Eindruck giftiger sein.

Ordentliche Platzverhältnisse

Mitsubishi ASX: Gleicher Radstand wie der Outlander Mitsubishi

Platz ist auf den gut ausgeformten Vordersitzen genug. Hinten rückt Großgewachsenen das zum Heck abflachende Dach etwas nahe. Die Sicht über die Schulter ist wegen der breiten C-Säulen mäßig. Mit seinen Stauraummaßen von 419 bis 1210 Litern (bei umgeklappter Rückbank) ist der ASX seinem erklärten Wettbewerber, dem Nissan Qasqai (410 bis 1513 Liter), nicht ganz ebenbürtig.

Dafür zeigt er sich schon in der Basisausstattung sehr gut bestückt. Neben der Klimaautomatik zählen sieben Airbags, eine Berganfahrhilfe, Regen- und Lichtsensor dazu. Wer 3800 Euro auf den Dieselpreis von 20.990 Euro drauflegt, kann sich auch die Allradversion 4WD leisten.

Kleiner Diesel kommt 2011

4550 Euro unterhalb des Diesel ist die 86 kW/117 PS starke einzige Benzinversion des ASX unter 18.000 Euro positioniert. Sie wird nur mit Frontantrieb angeboten. 2011 soll in diesem Leistungsspektrum noch eine abgespeckte Variante des 1.8 DI-D mit 116 PS nachgereicht werden.

Keine Beiträge vorhanden