Mercedes SLK: Gewachsener Roadster

Schwere Anfangsjahre

Mercedes SLK: Gewachsener Roadster
Ein Mercedes SLK der neuesten Generation © Daimler

Der Mercedes SLK ist mittlerweile auch als Gebrauchtwagen ein zuverlässiger Partner. Von den älteren Modellen sollten Interessenten aber lieber die Finger weglassen.

Vor dem Generationswechsel im März dieses Jahres wurde der Mercedes SLK zumindest in der Fachpresse nie als ernstzunehmender Sportwagen wahrgenommen. Oft wurde der kleine Bruder des SL - ein gewisses Rollenverständnis vorausgesetzt - als «Frauenauto» bezeichnet. Ob nun Mann oder Frau am Steuer sitzt, eine Eigenschaft des Roadsters dürfte allen gefallen: Insbesondere die jüngeren Fahrzeuge sind technisch sehr ausgereift. Die Pannenhelfer des ADAC stufen nur noch entladene Batterien als «auffällig» ein.

Problemjahre 1996 bis 1999

Doch das war nicht immer so: Der Pannenstatistik des Münchener Automobilclubs zufolge müssen die Baujahre 1996 bis 1999 als Problemjahre gelten. Bei diesen Autos machten vergleichsweise oft gestörte Wegfahrsperren und defekte Generatoren Ärger. Fahrzeuge von 1997 bis 1999 blieben häufig mit kaputten Kraftstoffpumpen liegen. Gelegentlich tropfte es auch aus den Kraftstoffleitungen. Bei 1997 gebauten Exemplaren gaben nicht selten das Automatikgetriebe und der Bremsassistent den Geist auf, so der ADAC.

Den ersten SLK schickte Mercedes 1996 auf die Straße. Als Besonderheit der Baureihe R170 bewarb der Hersteller das sogenannte Vario-Dach - eine faltbare Stahlkonstruktion, die auf Knopfdruck im Kofferraum verschwindet. Bevor 2004 die zweite Generation (Baureihe R171) kam, gab es bei einer Modellpflege im Jahr 2000 serienmäßig ESP und ein 6-Gang-Schaltgetriebe. Seit März 2011 ist die dritte Generation des Zweisitzers (Baureihe R172) im Verkauf. Optisch orientiert sie sich am Flügeltürer SLS.

Anfang mit 136 PS

Mit Blick auf die Motorenauswahl ist das Attribut Sportlichkeit beim SLK nicht von der Hand zu weisen: Für die ersten beiden Generationen des klassischen Roadsters gab es zwar noch keine durchzugsstarken Diesel, dafür entwickelt der kräftigste Benziner 265 kW/360 PS. Der schwächste Motor leistet 100 kW/136 PS und wurde bis 2000 angeboten.

Gebrauchte SLK sollten laut der Schwacke-Liste ab rund 7600 Euro zu bekommen sein. Zu diesem Preis wird ein SLK 200 von 1999 mit 100 kW/136 PS geführt. Ein fünf Jahre alter SLK 200 Kompressor mit 120 kW/163 PS kostet noch knapp 18.000 Euro, ein SLK 350 Sport von 2009 mit 224 kW/305 PS noch rund 31.850 Euro.

Vorheriger ArtikelVW Tiguan: Neuer alter Bestseller
Nächster ArtikelEntspannter ins Wochenende mit dem Staumelder der Autogazette
Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

Keine Beiträge vorhanden