Mercedes Coupé SUV: Stuttgarts Antwort auf BMW X6

Concept-Car in Peking präsentiert

Mercedes Coupé SUV: Stuttgarts Antwort auf BMW X6
Dieter Zetsche (l.) und Hubertus Troska mit dem Coupé SUV. © Daimler

Mercedes hat das Feld bei den Coupé SUVs lange BMW überlassen, die mit dem X6 Verkaufserfolge feiern. Nun haben die Stuttgarter auf der Auto Show in Peking mit dem Concept Coupé SUV ihre Antwort präsentiert.

Von Frank Mertens

BMW hat mit dem BMW X6 das Segment der Coupé SUV begründet. Das war im Frühjahr 2008. Damals wurde das Auto von vielen noch mitleidig belächelt. Doch den Kritikern dieses Fahrzeugs ist angesichts des Erfolgs des X6 das Lachen vergangen. Jährlich entscheiden sich rund 50.000 Kunden für diesen Trumm von einem Auto.

Nun, sechs Jahre später, präsentierte Mercedes am Sonntag auf der Auto Show in China mit dem Concept Coupé SUV seine Antwort auf den Konkurrenten aus München. Während Ende des Jahres bereits die zweite Generation des X6 auf den Markt kommen wird, wird das Coupé SUV der Schwaben im Jahr 2015 zu den Händlern rollen. Dass Mercedes Anleihen beim X6 genommen hat, wurde von Daimler-Chef Dieter Zetsche auf der Pressekonferenz am Sonntag in Peking verneint. „Natürlich gibt es bereits einige SUV-Crossover im Markt. Aber wir haben einen anderen, eigenständigen Ansatz gewählt: Unser Ausgangspunkt war ein durch und durch sportliches Coupé, dem wir unsere umfangreiche Offroad-Expertise hinzugefügt haben.“ Zetsche hatte ein erstes Bild des Fahrzeuges bereits am 9. April auf der Hauptversammlung des Konzerns in Berlin präsentiert.

Concept Coupé SUV fast fünf Meter lang

"Als Coupé sinnlich – als SUV visionär.“ So beschreibt Mercedes-Chefdesigner das auf der M-Klasse basierende neuste Modell des Konzerns, das – wie bereits bei der A-Klasse – ohne große Änderungen in die Serienfertigung gehen soll. Das viertürige Concept-Car ist fast fünf Meter lang, bringt es auf eine Breite von gut zwei Metern und das bei einer höhe von gerade einmal 1,75 Meter. Für Wagoner besteche das Concept Coupé SUV durch seine extremen Proportionen und interpretiere „dabei perfekt die Mercedes-typische Formensprache“. Dass kann man so blumig ausdrücken, wenn man denn derart wuchtige Autos mag.

Die Front des neuen Mercedes-SUVs wird durch einen aufrechtstehenden Sportgrill mit einer Lamelle dominiert, die eingerahmt werden von LED-Scheinwerfern. Ein nettes Gimmick haben sich die Designer bei diesem SUV für die Blinker ausgedacht, indem sie sie mit einem Lauflicht ausgestattet haben, die von innen nach außen wandern. Das Heck wird bestimmt durch ein schmales Heckleuchtenband und dem in die Stoßfänger integrierten Kennzeichen und einer im oberen Bereich abgerundeten Heckscheibe.

Wie Mercedes in der chinesischen Hauptstadt wissen ließ, wie nach dem gerade auf den Markt gekommenen Kompakt-SUV GLA eine Ausweitung der „bis dahin einheitlichen SUV-Geländewagenfamilie“ aussehen kann. Ob dieses SUV letztlich ein großer Wurf der Designer ist, muss sich erst noch weisen. Doch an den Erfolg des BMW X6 hat ja auch niemand geglaubt.

Wichtig für Wachstumsziele

Mercedes Concept Coupé SUV
Das Heck des neuen Mercedes SUV Daimler

Für die Wachstumsstrategie von Mercedes kommt diesem SUV angesichts der Verkaufszahlen des X6 eine große Bedeutung zu. Schließlich hat Zetsche vor, Mercedes bis zum Jahr 2020 zum erfolgreichsten Premiumhersteller zu machen. «Wir wollen auch neue Kunden gewinnen, indem wir für Mercedes-Benz neue Segmente erschließen», hatte Zetsche in Berlin wissen lassen – und ein Coupé SUV hat von den Premiumherstellern außer BMW sonst niemand im Angebot.

Dass dieses Concept Coupé SUV in China präsentiert wurde, kommt nicht von ungefähr. Denn China ist der Markt, auf dem zukünftig das Wachstum für die deutschen Premiumhersteller stattfinden wird. Mercedes plant, bis zum Jahr 2015 in China jährlich 300.000 Autos abzusetzen. Dort liegen derzeit zwar noch Audi und BMW vor den Schwaben, aber auch hier hat die Marke mit dem Stern zur Aufholjagd angesetzt. Allein im ersten Quartal hatte Mercedes im Reich der Mitte einen Absatzsprung von 47 Prozent auf mehr als 64.100 Einheiten gemacht.

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