Daimler hat im dritten Quartal kräftig Schwung aufgenommen. Dank der deutlichen Gewinne im Vergleich zum Vorjahr erhöhten die Stuttgarter die Prognose.
Daimler hat dank Sparprogrammen und neuen Modellen im dritten Quartal einen spürbaren Schwung erhalten. So stieg das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) um 67 Prozent auf 3,7 Milliarden Euro, nachdem im Vorjahr 2,2 Milliarden Euro unterm Strich standen. "Unsere Strategie zahlt sich aus. Wir wachsen weiter profitabel und blicken auch über das Gesamtjahr hinaus optimistisch nach vorne", sagte Daimler-Chef Dieter Zetsche am Donnerstag bei der Bekanntgabe des Ergebnisses.
DAimler-Ausstieg bei Rolls-Royce bringt über eine Milliarde Euro
Neben einer Absatzsteigerung von sieben Prozent auf 637.400 Einheiten stieg auch der Umsatz um zehn Prozent auf 33,1 Milliarden Euro. Das Konzernergebnis wuchs um 0,9 Milliarden Euro auf 2,821 Milliarden Euro.
Zetsche machte für den Anstieg "sowohl unsere Produktoffensiven als auch unsere Effizienzprogramme" wie "Fit for Leadership" verantwortlich, mit denen die "gesteckten Ziele nachhaltig" erreicht werden sollen. Besonders der Ausstieg bei Rolls-Royce Power Systems spülte über eine Milliarde Euro – laut Hersteller im Wesentlichen steuerfrei - in die Kassen.
Daimler mit absatzstärksten neun Monaten überhaupt
"Unser Geschäft hat sich auch im dritten Quartal weiter sehr erfreulich entwickelt. Dadurch haben wir einen erheblich höheren Free Cash Flow im Industriegeschäft erwirtschaftet als im Vorjahr und konnten unsere Prognose deutlich erhöhen", sagte Finanzvorstand Bodo Uebber.
Dabei blickt die Autosparte von Mercedes-Benz auf das bisher absatzstärkste Quartal der Unternehmensgeschichte zurück. 431.000 weltweit verkaufte Einheiten bedeuteten einen Anstieg um neun Prozent. Dabei wurde mit einem Plus von fünf Prozent in den USA ebenso ein neuer Bestwert gesetzt wie in China, wo 76.200 Verkäufe eine Absatzsteigerung von 18 Prozent bedeuten. Während in den USA Mercedes in den letzten Jahren die Nase vor den beiden deutschen Premium-Mitbewerbern BMW und Audi vorne hatte, fährt das Unternehmen im Reich der Mitte den beiden Konkurrenten aus Bayern noch hinterher.
Ertragreiche Mercedes S-Klasse
Zum Gewinn trugen besonders die vor einem Jahr eingeführte neue S-Klasse sowie die Kompaktfahrzeuge. Dagegen erhöhte sich der Absatz von Daimler Trucks nur leicht, der weltweite Absatz der Bussparte ging von 9600 Einheiten des Vorjahres auf 8600 Einheiten 2014 deutlich zurück.
Gleich um 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stieg das Neugeschäft der Daimler Financial Services. 339.000 neue Finanzierungs- und Leasingverträge verschafften einen Wert von 12,4 Milliarden Euro.
Vorsichtiger Ausblick aufs vierte Quartal
Trotz der erfreulichen Ergebnisse blickt das Unternehmen vorsichtig auf das Abschlussquartal. So bleibe die Weltwirtschaft weiter merklich unter ihrem langfristigen Wachstumspotenzial. Die verfügbaren Frühindikatoren liefern derzeit keinen Hinweis, dass sich das bis zum Jahresende nachhaltig bessern könnte, heißt es bei Daimler.
Auch bei der weltweiten Pkw-Nachfrage wird nur noch von einem moderaten Zuwachs von drei Prozent ausgegangen. Während Westeuropa nach mehreren Jahren des Rückgangs wieder zulegt, wird in Russland nicht nur aufgrund der Ukraine-Krise mit einem zweistelligen Marktrückgang gerechnet. Auch bei den mittelschweren und schweren Lkw wird das Marktniveau leicht unterhalb des Vorjahres, bei den Bussen leicht über dem Vorjahr bleiben.
Trotz der vorsichtigen Prognosen erwartet der Konzern nach den absatzstärksten ersten neun Monaten der Unternehmens¬geschichte einen neuen Absatzrekord, der durch die Markteinführung der C-Klasse Limousine in den USA und China seit Ende August befeuert werden wird. Ab November kommt die überarbeitete B-Klasse in den Handel und auch die neue Generation des Smart Fortwo and Forfour steht an. Hinzu kommen im vierten Quartal rund 0,6 Milliarden Euro durch den Verkauf der vier Prozent Anteile an Tesla. (AG/TF)