Ausstattungsfalle beim Neuwagenkauf

Aufpreispflichtige Pakete

Ausstattungsfalle beim Neuwagenkauf
Vom Zulassungsstopp betroffen ist auch die Mercedes A-Klasse. © Mercedes

Beim Neuwagenkauf werden zunehmend mehr Pakete zur Verschönerung angeboten. Nicht immer sind die Zusammenstellungen sinnvoll und gehen ins Geld.

Die meisten Pkw-Modelle sind in der Basisvariante ziemlich "nackt". Wer mehr will als Sitze, Tacho und Lenkrad, muss kräftig Kreuzchen auf der Optionsliste machen. Doch das wird zunehmend teuer und kompliziert, denn viele Hersteller bieten beliebte Extras nur noch in Paketen an – und nicht immer sind die Zusammenstellungen sinnvoll. Die schlimmsten Fälle von Ausstattungs-Abzocke hat nun das Magazin "Auto Motor und Sport" gesammelt.

Methode bei deutschen Premiumherstellern

Vor allem bei den deutschen Premiumherstellern hat das sinnlose Bündeln Methode. Wer etwa in einer Mercedes A-Klasse den angebotenen Spurhalte- und Totwinkelassistent für 892 Euro ordert, muss Navigationsgerät, Lederlenkrad und CD-Radio für zusätzlich 1482 Euro mitbestellen. Eine Freisprecheinrichtung kann nicht mit dem Basis-Radio kombiniert werden, sondern nur mit den teureren Modellen. Und wer in A-, C- oder E-Klasse einen MP3-Spieler oder ein Smartphone an die Bordelektronik anschließen will, muss auch gleich den Sechsfach-DVD-Wechsler dazu bestellen.

Auch Audi verhält sich nicht kundenfreundlicher. Wer beim A3 eines der zahlreichen Ausstattungspakete ordern will, muss immer auch das teure MMI-Radio ordern, obwohl in der Basisversion immer schon ein Radio an Bord ist. Beim BMW 5er wird die schlüssellose Schließtechnik nur im Paket mit der Ambientebeleuchtung für den Innenraum angeboten – zwei Posten die überhaupt nicht zusammenpassen.

Toyota-Sitzheizung nur mit verdunkelten Scheiben

Aber auch die in Sachen Ausstattung traditionell spendableren Japaner tricksen bei den Paketen. So lässt sich bei Toyota beispielsweise eine Sitzheizung nur ordern, wenn verdunkelte Scheiben und Zusatzlautsprecher dazu bestellt werden. Das Paket kostet dann 950 Euro. Zum Vergleich: Opel beispielsweise verlangt für warme Sitze im Winter 330 Euro – ein durchaus marktüblicher Preis. (SP-X)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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