Neuer Mazda6: Nah an emotionaler Studie Takeri

Premiere in Moskau

Neuer Mazda6: Nah an emotionaler Studie Takeri
Der neue Mazda6 wurde jetzt auf der Automesse in Moskau enthüllt. © Mazda

Der neue Mazda6 hat auf der Automesse in Moskau Weltpremiere gefeiert. Neben den sparsamen Skyaktive-Motoren kommt erstmals bei den Japanern auch ein System zur Bremsenergie-Rückgewinnung zum Einsatz.

Von Patrick Broich

Mazda hat auf der Automesse in Moskau den neuen Mazda6 enthüllt. Satt und breit steht die dynamisch geformte Mittelklasselimousine auf ihren 19-Zöllern. In der Tat rückte das Gestalterteam kaum von der emotionalen Designsprache der Studie Takeri ab, die Ende vergangenen Jahres erstmals in Japan zu sehen war und ihr Europa-Debüt beim diesjährigen Autosalon in Genf feierte. Ein riesiger Grill, schmale Leuchten und die coupéhafte Silhouette sorgen für einen gewissen Sexappeal. Ein günstiger Einstiegspreis von weniger als 25.000 Euro wird bei der Markteinführung Anfang kommenden Jahres unterstützend dazukommen.

Mazda setzt auf Skyactive statt Hybrid

Statt Hybrid gibt es analog zum Kompakt-SUV CX-5 viele Spritspar-Maßnahmen unter dem Oberbegriff "Skyactive". Neu ist eine Anlage zur Bremsenergie-Rückgewinnung namens i-ELOOP. Ein Kondensator speichert hierbei einen Teil der Bewegungsenergie in Form elektrischen Stroms, der sonst als Wärme über die Bremsscheiben verpufft wäre.

Zusammen mit einer Gewichtsreduktion von 50 bis 100 kg je nach Ausführung gegenüber dem Vorgänger (das Grundmodell wiegt gerade mal 1,3 Tonnen) ergibt sich ein veritabler Effizienzgewinn: 20 Prozent Verbrauchsvorteil sollen es sein. Ein Vergleich des 145 PS starken, künftigen Einsteigers mit dem jetzigen Äquivalenzmodell gibt Aufschluss. Statt 6,6 Liter wie sein Vorgänger, nimmt sich der neue Mazda6 nur 5,5 Litern pro 100 km. Der verstärkte Einsatz von hochfesten Stählen zeichnet verantwortlich für die Ersparnis bei der Leermasse und bewirkt darüber hinaus eine um 30 Prozent höhere Verwindungssteifheit. Ein glatterer Unterboden sorgt zudem für gute Aerodynamikwerte – ebenfalls hilfreich bei der Ressourcenschonung.

Zwei Diesel und drei Benziner für den Mazda6

Der neue Mazda6 wurde jetzt auf der Automesse in Moskau enthüllt.
Russland gilt als zweitwichtigster Markt für den Mazda6 Mazda

In puncto Antrieb darf sich der neugierige Interessent durchaus am Mazda CX-5 orientieren. Das heißt: Zwei Diesel mit 2,2 Litern Hubraum und 110 kW/150 PS respektive 128 kW/175 PS werden zur Verfügung stehen – es handelt sich um die beiden Kandidaten mit besonders niedriger Verdichtung samt Euro 6-Grenzwerterfüllung. Auf der Benziner-Seite stehen gleich drei Triebwerke – allesamt direkt einspritzende Vierzylinder mit wahlweise 2,0- oder 2,5 Litern Hubraum im Leistungsspektrum zwischen 145 und 195 PS zur Wahl. Der vorerst als Spitzenmotor platzierte Leichtbau-Otto kommt ausschließlich in Kombination mit einer Sechsgangautomatik daher und dürfte den maximal 1,4 Tonnen schweren Mittelklässler in sportlicher Manier vorantreiben.

Vorantreiben will das Mazda-Team auch die Verkaufszahlen und hat dabei neben den USA auch Russland im Visier, das als zweitwichtigster Markt für den Mazda6 gilt, so Vertriebsvorstand Yuji Nakamine.

Mazda6 mit Notbremsassistenten

Der neue Mazda6 wurde jetzt auf der Automesse in Moskau enthüllt.
Der Innenraum des Mazda6 bietet viel Komfort Mazda

Ob der durchaus gefällige Fronttriebler auf dem schwierigen deutschen Markt einschlagen wird, bleibt abzuwarten. Neben der Optik und dem erhöhtem Platzangebot in der aufgeräumt und auf den ersten Blick wertig anmutenden Fahrgastzelle sollen Fahrkomfort sowie eine ordentliche Sicherheitsausrüstung locken.

Zu Letzterer gehört, wie beim CX-5, auch ein City-Notbremsassistent; mittels Infrarotsensor wird der vorausfahrende Verkehr überwacht, so dass im Geschwindigkeitsbereich bis 30 km/h automatisch Notbremsungen eingeleitet werden können, falls der Fahrer unachtsam war. Außerdem gibt es diverse Assistenzsysteme wie Spurhalte-Warner und Totwinkel-Alarm. Fernlicht-Automatik sowie adaptives Kurvenlicht runden das Portfolio der Technik-Features ab. (SP-X)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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