Viel Feintuning im überarbeiteten Mazda3

Facelift für den Golf-Rivalen

Viel Feintuning im überarbeiteten Mazda3
Die zweite Generation des Mazda3 erhielt 2011 ein Facelift. © Mazda

Kein rundweg neues Auto, aber doch gut gerüstet für den harten Wettbewerb in der Kompaktklasse. Der überarbeitete Mazda3 präsentiert sich mit gesteigertem Qualitätseindruck.

Von Wolfgang Peters

Ohne gravierende Eingriffe, aber mit etlichen klugen Änderungen im Detail hat der japanische Autohersteller Mazda seinen Typ3 für weitere Jahreim europäischen Konkurrenzkampf präpariert. Das Erfolgsmodell kommt mit vier oder fünf Türen (die Schrägheckausführung mit Heckklappe ist der Favorit der deutschen Käufer), überarbeiteter Technik und etlichen Modifikationen an Design und Fahrwerk im Herbst des Jahres 2011 auf den deutschen Markt.

Automatik im 1.6-Benziner

Die Preise beginnen beim Benziner-Einstiegsmodell mit 16.990 Euro und führen über den kleinsten Basis-Diesel (21.390 Euro) bis zum Super-Sportmodell MPS für 27.890 Euro. Der MPS mit manuellem Sechsgangschaltgetriebe ist eines der weltweit stärksten Kompaktmodelle mit Frontantrieb und bringt 191 kW/260 PS auf die Straße. Interessanter ist der Mazda3 mit einem vierstufigen Automatikgetriebe. Das wird ausschließlich in Verbindung mit dem 1,6-Liter-Benziner (77 kW/105 PS) im Fünftürer für 19.890 Euro angeboten. Damit ist die Automatikversion 1.100 Euro teurer als die vergleichbare Variante mit Fünfgangschaltgetriebe.

Nervtöter unter Vollgas

Einstiegspreis auf Golfniveau Mazda

Der Wählhebel für die Automatik sitzt für den Fahrer gut erreichbar in der Mittelkonsole und ermöglicht automatische wie manuelle Gangwechsel. Bequemer und kaum weniger energisch geht es in der Automatik-Position voran. Der Vierzylinder kommt mit einem sanften Schnurren auf Touren und bekommt unter Vollgas eine akustische Strenge, die man nicht wirklich gerne hört. Deshalb entscheidet sich der Fahrer lieber für eine mildere Gangart, nimmt das Gaspedal zurück und der Motor verfällt gehorsam in eine ruhigere Tonart. Die Automatik schaltet bei verhaltenem Tempo ein wenig bedächtig hoch, vermeidet unangenehme Ruckler und entschließt sich lediglich bei harschem Pedaltritt zum schärferen Zurückschalten.

Maßstab für künftige Mazdas

Neu abgestimmtes Fahrwerk Mazda

Dann beschleunigt der etwa 1.200 Kilogramm wiegende Fünftürer nach Herstellerangaben in rund 13 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h und ist gut für etwa 175 km/h Höchstgeschwindigkeit. Über 100 Kilometer ist mit einem Verbrauch von 7 bis 8 Liter bis zu rechnen. Die Bemühungen der Techniker führten zu jenem Fahrverhalten, das zum Maßstab für die kommenden Mazda-Modelle werden kann. Federung und Dämpfer gehen mit großer Harmonie ans Werk, so komfortabel und gleichzeitig sicher fuhr noch kein Mazda3 zuvor.

Komfort und Präzision

Kaum Änderungen im Innenraum Mazda

Nun kann ein Kompaktwagen nicht den Federungscharakter eines fliegenden Teppichs erreichen. Aber die neue Harmonie im Mazda3-Fahrwerk vereint Komfort und Fahrpräzision in bemerkenswerter Weise. Wobei die gesteigerte Genauigkeit vor allem auf die höhere Steifigkeit und die feinere Justierung des im Kern unveränderten Fahrwerks zurückzuführen ist. Diese Feinarbeit ist allen Mazda3-Versionen zuteil geworden. In Verbindung mit der komfortablen Viergangautomatik wirkt sie allerdings am effektivsten. (mid)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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