MAN profitiert von Auftragsboom in Europa

Weiter in den roten Zahlen

MAN profitiert von Auftragsboom in Europa
Der Lkw-Bauer MAN stoppt vorerst seine Produktion in Russland. © MAN

Der LKW-Bauer MAN profitiert im dritten Quartal von einem Auftragsboom in Europa. Unterm Strich schreibt die VW-Tochter aber weiterhin tiefrote Zahlen.

Der Lastwagen- und Maschinenbauer MAN fasst dank einer leichten Erholung auf den europäischen Märkten langsam wieder Tritt - bleibt unter dem Strich aber tief in den roten Zahlen. "Erwartungsgemäß verlief das dritte Quartal 2013 für die MAN Gruppe besser als die ersten sechs Monate", teilte die VW-Tochter am Dienstag in München mit.

Der für die Zukunft wichtige Auftragseingang lag zwischen Juli und September mit 4,3 Milliarden Euro rund 22 Prozent über dem Vorjahreszeitraum. Der Umsatz lag im vorletzten Jahresviertel mit gut 3,6 Milliarden Euro allerdings gut sechs Prozent unterhalb des Vorjahres. Unter dem Strich verbuchte MAN vor allem aus steuerlichen Gründen einen herben Verlust von 218 Millionen Euro. Seit Jahresbeginn liegt der Konzern damit bei einem Minus von fast 600 Millionen Euro. Die Aktie trat vorbörslich auf der Stelle.

Europa sorgt für hohes Auftragsvolumen

Vor allem auf dem Heimatkontinent zogen die Lkw-Bestellungen kräftig an. Das Auftragsvolumen in Europa lag im dritten Quartal rund 50 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Hauptgrund ist allerdings die anstehende schärfere Abgasnorm Euro 6, die hierzulande von Januar an gilt. Weil aber die schadstoffärmeren Motoren teurer sind als die Vorgänger, schlagen viele Spediteure derzeit noch bei den Euro-5-Lastwagen zu. Auch die MAN-Konkurrenten Daimler und Scania hatten im dritten Quartal diesen Schub gespürt. Branchenbeobachter fürchten allerdings eine Gegenbewegung zu Beginn 2014: Dann könnten die Bestellungen nach dem Zwischenhoch erneut einbrechen.

Hoffnung macht indes der Cashflow der VW-Tochter: Im dritten Quartal flossen den Münchnern aus ihrem Kerngeschäft wieder mehr als 150 Millionen Euro bares Geld zu. Zuvor hatte der Konzern in diesem Jahr knapp 740 Millionen Euro verbrannt. Der Cashflow ist ein wichtiges Indiz dafür, ob das Unternehmen lediglich Buchgewinne einfährt, oder durch seine Geschäfte auch mehr Geld in die Kassen gespült wird. (dpa)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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