Magna hat den deutschen Getriebe-Hersteller Getrag übernommen. Der kanadisch-österreichische Autozulieferer tilgt dabei zugleich die Schulden des über 80 Jahre alten Familienbetriebes.
Der kanadisch-österreichische Autozulieferer Magna übernimmt den deutschen Getriebe-Hersteller Getrag. Die Unternehmen hätten sich auf einen Kaufpreis von etwa 1,75 Milliarden Euro geeinigt, teilte Magna am Donnerstag mit. "Im Zuge der fortwährenden Überprüfung unserer Produktpalette haben wir die Erweiterung unserer Antriebssparte als strategisch vorrangig identifiziert. Getrag passt ausgezeichnet zu dieser Strategie“, sagt Magna-Chef Don Walker.
Getrag mit 2,45 Milliarden Euro bewertet
In dem Kaufpreis ist eine Schuldenübernahme in Höhe von 700 Millionen Euro enthalten. Insgesamt werde der mehr als 80 Jahre alte Familienbetrieb aus Untergruppenbach in Baden-Württemberg bei dem Deal mit 2,45 Milliarden Euro bewertet.
Der Zulieferer war 2009 - während der weltweiten Wirtschaftskrise - mit einer Bürgschaft vom Land gestützt worden, damit die Arbeitsplätze geschützt werden. Mittlerweile kann der Zulieferer aber sein Wachstum aus dem laufenden Geschäft finanzieren.
Magna schielt auf China
Getrag stellte im vergangenen Jahr 3,9 Millionen Getriebe her und beschäftigte 13.500 Mitarbeiter. Der Zulieferer verfügt zudem über wesentliche Gemeinschaftsunternehmen mit Ford sowie mit den chinesischen Automobilherstellern Jiangling und Dongfeng. Zudem gehören Daimler, BMW, Renault, Volvo und Great Wall zu den Kunden.
Besonders die Verknüpfungen nach China haben es Magna angetan. „Die Gemeinschaftsunternehmen von Getrag bilden ebenfalls ein erhebliches Wachstumspotenzial in China, dem weltweit größten Automobilmarkt mit dem am schnellsten wachsenden Markt für Doppelkupplungsgetriebe“, so Walker weiter. Magna will die Übernahme bis Ende 2015 abschließen. (AG/dpa)