Lexus IS 200d: Eine Nummer kleiner

5,1 Liter Verbrauch

Nicht jeder kann sich für die große Dieselmaschine im Lexus IS 220d erwärmen. Das japanische Downsizing soll vor allem Flottenkunden vor eine schwierigere Wahl stellen.

Von Thomas Flehmer

150 PS sind im Dienstwagenbereich eine Schallmauer. Sehr viel mehr Pferdestärken soll ein Auto im gewerblichen Verkehr zumeist nicht haben, sonst gehen die Kosten nicht nur für Benzin und Versicherung in die Höhe. Aber auch die Privatkunden sollen Geschmack finden an der gehobenen Mittelklasse, die seit vier Jahren in Deutschland auf dem Markt ist, aber seit dem ersten Verkaufsjahr zunehmend Marktanteile verliert.

5,1 Liter Verbrauch auf 100 Kilometern

Die Zutaten für die neue Rezeptur sind dabei denkbar einfach. Der 2,2 Liter große Commonrail-Diesel aus dem 177 PS starken IS 220d kommt auch eine Nummer kleiner im 200d zum Einsatz. Neben der Verminderung auf 110 kW/150 PS wurde auch das Drehmoment von 400 auf 340 Newtonmeter geschmälert.

Bis 205 km/h kann nun der kleine Selbstzünder fahren, genügend Power ist also vorhanden, ohne Ängste zum Überholvorgang anzusetzen. Den Normverbrauch gibt Lexus mit 5,1 Litern an, was einem CO2-Ausstoß über 134 Gramm pro Kilometer entspricht.

Vernehmbarer Motor

Der Lexus IS 220d verfügt über eine schicke Seitenlinie Lexus

10,2 Sekunden benötigt der 4,59 Meter lange IS 200d für den Sprint aus dem Stand bis Tempo 100 km/h. Damit ist die Mittelklasselimousine vollkommen ausreichend motorisiert, auch wenn die rund 1,7 Tonnen Gesamtgewicht natürlich Leistung kosten.

Die Schaltung agiert dabei etwas hakelig, was für diese Klasse ebenso ungewöhnlich ist wie der stets vernehmbare Dieselmotor, der auch im Stadtverkehr seinen Senf dazugibt. Störend wirkt das Aggregat dabei nicht, aber man wird schon regelmäßig daran erinnert, in einem Diesel zu sitzen.

Platzmangel im Fond

Auf der Rückbank des Lexus IS 220d muss man sich klein machen Lexus

Um sich vom größeren Bruder abzusetzen, wurde die Frontschürze und auch der Kühlergrill etwas anders geformt. Das ungeübte Auge wird aber auf den ersten Blick den Unterschied nicht feststellen, höchstens an den Leuchten, die mit Xenon- und Tagfahrlicht ausgestattet sind.

Im Innenraum wurden ein paar mehr Silberornamente angebracht. Der Eleganz des Interieurs tut das keinen Abbruch. Die Sitze sind voller Kontur, es ist etwas fummelig, die Seitenbacken richtig einzustellen. Während die Insassen vorn keine Platznöte kennen, sollten die hinten sitzenden Passagiere ihre Klaustrophobie an der Wagentür abgegeben haben. Die Kniefreiheit ist arg beschränkt, zudem lassen sich die Füße nicht unter dem Vordersitz schieben. Passend dazu das geringe Kofferraumvolumen von 398 Litern.

Kleine Differrenz zum größeren Diesel

Der Lexus IS 220d beginnt bei 31.960 Euro Lexus

Bei 31.960 Euro startet der bereits gut ausgestattete Hecktriebler, rund 6000 Euro früher als der gleichmotorisierte 3er BMW, nicht nur für den Chef ein Batzen Geld, der gespart werden könnte. Dann würden auch die 900 Euro zusätzlich nicht unbedingt eine Schallmauer bilden, für die dann der IS 220d mit 177 PS zur Verfügung stehen würde.

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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