Honda entstaubt Montesa 4RIDE

Nach 25 Jahren Pause

Honda entstaubt Montesa 4RIDE
Honda bringt die Montesa 4RIDE im Februar auf den Markt. © Montesa

Honda belebt die Motorradmarke Montesa wieder neu. Das Trialbike 4RIDE setzt die Tradition des unter Honda-Regie arbeitenden spanischen Herstellers auch nach einem Vierteljahrhundert fort.

1991 hat die spanische Motorradmarke Montesa die letzten Exemplare des Modells Evasion gebaut, eines straßenzulassungsfähigen Trial-Motorrads. Der seit 1985 unter Honda-Regie arbeitende Hersteller konzentrierte sich anschließend auf Trialmaschinen, die ausschließlich im Gelände bewegt werden durften. Im Februar 2016 nimmt die Honda Montesa S.A., nur 16 Kilometer vom Stadtzentrum Barcelonas entfernt zuhause, die 25 Jahre unterbrochene Tradition wieder auf und beginnt mit der Auslieferung des Modells Montesa 4RIDE. Es wiegt inklusive Beleuchtungsanlage, Blinkern und Kennzeichenträger nur 85 Kilogramm.

Basis kommt von der Cota 4RT260

Schaut man heutzutage auf die technischen Daten der zuletzt gebauten Evasion, wird ein deutlicher Fortschritt erkennbar: Statt des luftgekühlten Zweitaktmotors mit 258 Kubikzentimetern Hubraum ist nun ein wassergekühlter 259 ccm-Vierzylindermotor mit vier Ventilen pro Zylinder installiert. Der Federweg – einst 17 Zentimeter vorne und hinten – misst jetzt vorne 19,9 Zentimeter. Die neue 4RIDE ist also ein deutlich „erwachseneres“ Motorrad, dennoch konnte das fahrfertige Leergewicht von 95 auf 85 Kilogramm reduziert werden.

Basis der neuen 4RIDE ist die Trialmaschine Cota 4RT260, von der das Triebwerk übernommen wird. Über die Motorleistung schweigt sich der Hersteller momentan noch aus; auf jeden Fall wird der Führerschein A2 benötigt. Das Fünfganggetriebe erhält eine weitaus größere Übersetzungsspreizung, um auch höheres Fahrtempo im Straßenverkehr möglich zu machen. Wegen der für längere Strecken nötigen Ergonomie präsentieren sich auch Sitz, Aufhängung, Gabel und Stoßdämpfer verändert. Der Fahrer thront in 88 Zentimetern Höhe und kann deshalb seine Füße relativ komfortabel auf den Fußrasten platzieren. Dank des 4,4 Liter-Tanks und eines geringen Verbrauchs soll eine Reichweite von rund 120 Kilometern möglich sein.

Montesa 4RIDE mit Transistorzündung statt Batterie

Honda bringt die Montesa 4RIDE im Februar auf den Markt.
Die Montesa 4RIDE wiegt lediglich 85 Kilogramm

Zugunsten geringen Gewichts weist die 4RIDE eine digitale Transistorzündung auf, die ohne Batterie auskommt und unter anderem die Einspritzanlage und die Zündspule mit Strom versorgt. Ein Schräglagensensor gibt das Kommando „Zündung aus!“, wenn das Bike länger als sieben Sekunden in einem Winkel von über 65 Grad auf der Seite liegt. Ein größerer und längerer Auspuff als bei der Cota 4RT verhilft nicht nur zu reduziertem Geräusch, sondern auch zu einer sanfteren Gasannahme, was die Beherrschbarkeit erleichtert und zu einem höheren Fahrkomfort führt.

Rahmen und Schwinge sind aus Aluminium gefertigt, das zugunsten hoher Haltbarkeit eloxiert ist. Ein großes Staufach unter dem Sitz ermöglicht das Unterbringen einer Regenjacke oder von Handschuhen. Zwei Scheibenbremsen, vorne mit Monobloc-Zange, sollen für sichere Verzögerung sorgen; zugunsten verbesserter Kühlung sind die Bremsscheiben wellenförmig gestaltet.

33 Zentimeter Bodenfreiheit für die Montesa 4RIDE

Trotz der Berücksichtigung der Anforderung im Straßenbetrieb ist die Montesa 4RIDE durch und durch ein Trial-Bike: Die Bodenfreiheit beträgt stramme 33 Zentimeter, der Sitz ist schmal genug, um im Stehen eine perfekte Balance finden zu können. Die Aluminium-Speichenräder, vorne 21 und hinten 18 Zoll groß, sind mit speziellen Dunlop-Geländereifen ausgestattet.

Die Auslieferung der Montesa 4RIDE ist für Februar 2016 angekündigt, der Preis wird erst kurz vorher bekanntgegeben. Das nicht zulassungsfähige Modell Cota 4RT260, das etwa neun Kilogramm leichter ist als die 4RIDE, kostet 6825 Euro. (SP-X)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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