Harley-Davidson hat nach dem dritten Quartal einen Umsatz- und Gewinnrückgang hinnehmen müssen. Mit dem Start des neuen Produktionssystems will der Motorradhersteller noch in diesem Jahr den Absatz steigern.
So mancher Harley-Davidson-Kunde schaute zuletzt in die Röhre: Die Umstellung der Produktion im größten Werk York im US-Bundesstaat Pennsylvania hat im dritten Quartal zu Engpässen bei den Händlern geführt. Das wiederum sorgte bei Harley-Davidson für einen Rückgang des Geschäfts. In der Fabrik werden unter anderem die «Touring»-Baureihe sowie die puristische «Fat Boy» gefertigt.
Harley-Davidson profitiert von Neuaufstellung
Der Umsatz schmolz wegen der Engpässe im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres um 12 Prozent auf 1,1 Milliarden Dollar (845 Millionen Euro). Der Gewinn gab um 27 Prozent auf unterm Strich 134 Millionen Dollar nach. Konzernchef Keith Wandell zeigte sich am Dienstag dennoch zufrieden: Mit dem Start des neuen Produktionssystems «liegt ein bedeutendes Stück unserer Restrukturierung hinter uns», sagte er am Firmensitz in Milwaukee.
Harley-Davidson hatte in der Wirtschaftskrise vor vier Jahren ums Überleben gekämpft, weil die Verkäufe der teuren Kult-Motorräder eingebrochen waren. Wandell gab in der Not die Marken MV Agusta und Buell auf, strich tausende Jobs und stellte die Produktion um. Heute profitiert der Hersteller von seiner Neuaufstellung. Im Gesamtjahr will Harley-Davidson weiterhin 245.000 bis 250.000 Maschinen ausliefern, ein Zuwachs von fünf bis sieben Prozent zum Vorjahr.
Harley setzt zwei von drei Maschinen in der Heimat ab. Der Anteil der internationalen Kunden wächst aber. So begeistern sich zunehmend Asiaten für die chromglänzenden Motorräder. Zu den Konkurrenten der US-Kultmarke zählen neben den starken japanischen Herstellern auch BMW sowie der italienische Hersteller Ducati, der seit wenigen Monaten zu Audi gehört. (dpa)