Android: Nach dem Smartphone kommt das Smart-Car

Google schließt Allianz mit Herstellern

Android: Nach dem Smartphone kommt das Smart-Car
Android von Google ist auch in Autos auf dem Vormarsch. © dpa

Android ist auf Smartphones das meistgenutzte Betriebssystem. Das könnte zukünftig bald auch in Autos der Fall sein. Google, Autobauer und der Chiphersteller NVIDIA haben nun eine Allianz geschlossen.

Von Frank Mertens

Das Ziel von Google ist klar: So wie der Suchmaschinen-Gigant bereits mit Android das meistgenutzte Betriebssystem für mobile Endgeräte stellt, soll das zukünftig auch im Auto der Fall sein. Nach dem Smartphone folgt das Auto.

Dazu hat der IT-Konzern am Montag zusammen mit den vier Autobauern Audi, GM, Honda und Hyundai und dem Chiphersteller NVIDIA auf der Consumer Electronic Show (CES) in Las Vegas die Open Automotive Alliance (OOA) gegründet. Das Ziel: das Betriebssystem Android, das bereits heute auf rund 80 Prozent aller Smartphones läuft, soll auch zum Standard in den Infotainmentsystemen von Autos werden.

Google gelingt Paukenschlag

Mit der Gründung dieser Allianz ist Google am Vortag der weltgrößten Messe für Konsumgüter-Elektronik im Spielerparadies in Nevada ein Paukenschlag gelungen. Eigentlich war man nur davon ausgegangen, dass Google bereits seine Ende Dezember bekannt gewordene Kooperation beim Einsatz von Android in den Fahrzeugen der VW-Tochter Audi bekannt geben würde. Dass nun gleich eine Allianz mit vier Autobauern geschlossen wurde, um Android auch im Auto zur Standard-Betriebssystem zu machen, gilt selbst unter den gut informierten IT-Experten als riesige Überraschung.

Intelli-Link im Opel Adam Opel

Mit dieser offenen Auto-Allianz macht der Suchmaschinen-Gigant einen riesigen Schritt nach vorn im Buhlen um die Gunst der Autofahrer – und setzt damit Apple etwas entgegen. Deren Sprachsteuerung Siri findet in den zurückliegenden zwei Jahren in immer mehr Autos seinen Einsatz, selbst in einem Kleinwagen wie dem Opel Adam kann Siri über das Infotainment-System Intelli-Link genutzt werden.

Siri in immer mehr Autos

Der deutsche Premiumhersteller Mercedes setzt Siri nicht nur in der E-, sondern auch in seinem Flaggschiff der S-Klasse ein. Dort wird sie über die so genannte "Digital Drive Style App" eingebunden. Siri ermöglicht es dem Fahrer dabei nicht nur, Nachrichten zu schreiben, sondern sich über ein User Interface auch Nachrichten auf Facebook oder Twitter vorlesen zu lassen. Bedient werden kann Siri auch über die Steuerungstasten am Lenkrad. An diesem Dienstag (Ortszeit) wird Mercedes übrigens bekannt geben, dass man das soziale Netzwerk Google+ in seine Fahrzeuge integriert.

Drive Style App von Mercedes
Drive Style App in einem Mercedes Daimler

Die nun von vorerst vier Herstellern und NVIDIA gegründet Allianz – die auch anderen Autobauern offen steht - hat zum Ziel, die Integration neuer Features zu erleichtern und "die Technologie im Auto sicherer und für jeden intuitiver zu machen", wie es in einer Erklärung der beteiligten Firmen heißt. Wie Mary Chan von GM sagte, bringe die Partnerschaft mit Google und der OAA die Bemühungen voran, Fahrzeuge ins "digitale Leben unserer Kunden zu bringen und deren digitales Leben in die Fahrzeuge."

Bereits heute seien Millionen Menschen mit Android vertraut und würden es täglich nutzen, sagt Sundar Pichai, der bei Google für Android verantwortlich ist. Die Ausweitung von Android auf den Automobilbereich werde laut Pichai dazu beitragen, den Industriepartnern die Integration mobiler Anwendungen in Autos zu erleichtern und den Fahrern durch die Nutzung dieser Applikationen ermöglichen, sich auf den Straßenverkehr zu konzentrieren.

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